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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Sinn-Gedichte.
Lipsii.
MIch führt die kluge welt im hertzen/ mund und hand/
Zu Flandern ruht der leib/ den ruhm behält Braband.
Man lobte noch weit mehr die hoheit meiner sinnen/
Wenn ich im alter nur zwey weiber lassen können.
* Verstehet seine 2. bücher: Maria Aspricollis & virgo
Hallensis.

Auff eine Nonne.
MAn nahm mir meinen schmuck/ und ließ mir fleisch
und blut/

Man schnitt die haare weg/ und ließ mir meine glut.
Im beten hat mir stets der glaube sehr behaget/
Weil er von aufferstehn des fleisches etwas saget.

Eines tadelhafftigen Mönchs.
ICh glaubt'/ und weiß nicht wie/ ich sang/ und weiß nicht
was.

Mein teuffel war ein buch/ mein heiligthum ein glaß.
Mein tod die fasten-zeit/ die kirche meine hölle.
Ich ruffe hier zu Gott/ wie vor in meiner zelle.
Grab-
Sinn-Gedichte.
Lipſii.
MIch fuͤhrt die kluge welt im hertzen/ mund und hand/
Zu Flandern ruht der leib/ den ruhm behaͤlt Braband.
Man lobte noch weit mehr die hoheit meiner ſinnen/
Wenn ich im alter nur zwey weiber laſſen koͤnnen.
* Verſtehet ſeine 2. buͤcher: Maria Aſpricollis & virgo
Hallenſis.

Auff eine Nonne.
MAn nahm mir meinen ſchmuck/ und ließ mir fleiſch
und blut/

Man ſchnitt die haare weg/ und ließ mir meine glut.
Im beten hat mir ſtets der glaube ſehr behaget/
Weil er von aufferſtehn des fleiſches etwas ſaget.

Eines tadelhafftigen Moͤnchs.
ICh glaubt’/ und weiß nicht wie/ ich ſang/ und weiß nicht
was.

Mein teuffel war ein buch/ mein heiligthum ein glaß.
Mein tod die faſten-zeit/ die kirche meine hoͤlle.
Ich ruffe hier zu Gott/ wie vor in meiner zelle.
Grab-
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[86/0130] Sinn-Gedichte. Lipſii. C. H. V. H. MIch fuͤhrt die kluge welt im hertzen/ mund und hand/ Zu Flandern ruht der leib/ den ruhm behaͤlt Braband. Man lobte noch weit mehr die hoheit meiner ſinnen/ Wenn ich im alter nur zwey weiber laſſen koͤnnen. * Verſtehet ſeine 2. buͤcher: Maria Aſpricollis & virgo Hallenſis. Auff eine Nonne. C. H. V. H. MAn nahm mir meinen ſchmuck/ und ließ mir fleiſch und blut/ Man ſchnitt die haare weg/ und ließ mir meine glut. Im beten hat mir ſtets der glaube ſehr behaget/ Weil er von aufferſtehn des fleiſches etwas ſaget. Eines tadelhafftigen Moͤnchs. C. H. V. H. ICh glaubt’/ und weiß nicht wie/ ich ſang/ und weiß nicht was. Mein teuffel war ein buch/ mein heiligthum ein glaß. Mein tod die faſten-zeit/ die kirche meine hoͤlle. Ich ruffe hier zu Gott/ wie vor in meiner zelle. Grab-

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/130>, abgerufen am 24.11.2024.