Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Eliaswagen. Denn gewisse Dinge lassenCalderon, "Das Leben ein Traum." Mel. In des Waldes düstern Gründen. Soll es erst die Nachwelt sagen, Was die Mitwelt hat gedacht? Soll kein Herz zu sagen wagen Was ihm Leid und Freude macht? Nein, ihr wagt nicht mal zu sagen Und ihr habt's doch oft gedacht: Daß das fünfte Rad am Wagen Ist Europas fünfte Macht. Fünftes Rad, fürwahr, du solltest Ein Eliaswagen sein! Fünfte Macht, wenn du es wolltest -- Und Europa wäre dein! Was ich weiter könnte sagen, Darauf laß ich mich nicht ein; Läßt man doch in unsern Tagen Nur zu gern fünf grade sein. Eliaswagen. Denn gewiſſe Dinge laſſenCalderon, „Das Leben ein Traum.“ Mel. In des Waldes düſtern Gründen. Soll es erſt die Nachwelt ſagen, Was die Mitwelt hat gedacht? Soll kein Herz zu ſagen wagen Was ihm Leid und Freude macht? Nein, ihr wagt nicht mal zu ſagen Und ihr habt's doch oft gedacht: Daß das fünfte Rad am Wagen Iſt Europas fünfte Macht. Fünftes Rad, fürwahr, du ſollteſt Ein Eliaswagen ſein! Fünfte Macht, wenn du es wollteſt — Und Europa wäre dein! Was ich weiter könnte ſagen, Darauf laß ich mich nicht ein; Läßt man doch in unſern Tagen Nur zu gern fünf grade ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0035" n="15"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eliaswagen.</hi><lb/> </head> <cit> <quote> <hi rendition="#et">Denn gewiſſe Dinge laſſen<lb/> Sich nicht ſagen als durch Denken.</hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right">Calderon, „Das Leben ein Traum.“</hi><lb/> </bibl> </cit> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Mel.</hi> In des Waldes düſtern Gründen.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Soll es erſt die Nachwelt ſagen,</l><lb/> <l>Was die Mitwelt hat gedacht?</l><lb/> <l>Soll kein Herz zu ſagen wagen</l><lb/> <l>Was ihm Leid und Freude macht?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Nein, ihr wagt nicht mal zu ſagen</l><lb/> <l>Und ihr habt's doch oft gedacht:</l><lb/> <l>Daß das fünfte Rad am Wagen</l><lb/> <l>Iſt Europas fünfte Macht.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Fünftes Rad, fürwahr, du ſollteſt</l><lb/> <l>Ein Eliaswagen ſein!</l><lb/> <l>Fünfte Macht, wenn du es wollteſt —</l><lb/> <l>Und Europa wäre dein!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Was ich weiter könnte ſagen,</l><lb/> <l>Darauf laß ich mich nicht ein;</l><lb/> <l>Läßt man doch in unſern Tagen</l><lb/> <l>Nur zu gern fünf grade ſein.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0035]
Eliaswagen.
Denn gewiſſe Dinge laſſen
Sich nicht ſagen als durch Denken.
Calderon, „Das Leben ein Traum.“
Mel. In des Waldes düſtern Gründen.
Soll es erſt die Nachwelt ſagen,
Was die Mitwelt hat gedacht?
Soll kein Herz zu ſagen wagen
Was ihm Leid und Freude macht?
Nein, ihr wagt nicht mal zu ſagen
Und ihr habt's doch oft gedacht:
Daß das fünfte Rad am Wagen
Iſt Europas fünfte Macht.
Fünftes Rad, fürwahr, du ſollteſt
Ein Eliaswagen ſein!
Fünfte Macht, wenn du es wollteſt —
Und Europa wäre dein!
Was ich weiter könnte ſagen,
Darauf laß ich mich nicht ein;
Läßt man doch in unſern Tagen
Nur zu gern fünf grade ſein.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/35>, abgerufen am 17.07.2024. |