Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Gefährdetes Geleite. In den J. 1215-20. Ich saz auf einem steine:
do dahte ich bein mit beine, dar auf sazt ich den ellenbogen; ich hete in meine Hant gesmogen daz kinne und ein mein wange. do dahte ich mir vil ange, wie man zer welte solte leben; deheinen rat konde ich gegeben, wie man driu dinc erwurbe, der keines niht verdurbe. diu zwei sint ere und varnde guot, daz dicke ein ander schaden tuot, daz dritte ist gotes hulde, der zweier übergulde: die wolte ich gerne in einen schrein. ja leider desn mac niht gesein, daz guot und weltlich ere Gefährdetes Geleite. In den J. 1215–20. Ich saz ûf einem steine:
dô dahte ich bein mit beine, dar ûf sazt ich den ellenbogen; ich hete in mîne Hant gesmogen daz kinne und ein mîn wange. dô dâhte ich mir vil ange, wie man zer welte solte leben; déheinen rât konde ich gegeben, wie man driu dinc erwurbe, der keines niht verdurbe. diu zwei sint êre und varnde guot, daz dicke ein ander schaden tuot, daz dritte ist gotes hulde, der zweier übergulde: die wolte ich gerne in einen schrîn. jâ leider desn mac niht gesîn, daz guot und weltlich êre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="178" facs="#f0198"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gefährdetes Geleite.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">In den J. 1215–20.</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">Ich saz ûf einem steine:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">dô dahte ich bein mit beine,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">dar ûf sazt ich den ellenbogen;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">ich hete in mîne Hant gesmogen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">daz kinne und ein mîn wange.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">dô dâhte ich mir vil ange,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">wie man zer welte solte leben;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">déheinen rât konde ich gegeben,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">wie man driu dinc erwurbe,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">der keines niht verdurbe.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">diu zwei sint êre und varnde guot,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">daz dicke ein ander schaden tuot,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">daz dritte ist gotes hulde,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">der zweier übergulde:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">die wolte ich gerne in einen schrîn.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">jâ leider desn mac niht gesîn,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">daz guot und weltlich êre</hi> </l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0198]
Gefährdetes Geleite.
In den J. 1215–20.
Ich saz ûf einem steine:
dô dahte ich bein mit beine,
dar ûf sazt ich den ellenbogen;
ich hete in mîne Hant gesmogen
daz kinne und ein mîn wange.
dô dâhte ich mir vil ange,
wie man zer welte solte leben;
déheinen rât konde ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der keines niht verdurbe.
diu zwei sint êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot,
daz dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde:
die wolte ich gerne in einen schrîn.
jâ leider desn mac niht gesîn,
daz guot und weltlich êre
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/198>, abgerufen am 03.03.2025. |