Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.An die Fürsten. Ir vürsten, tugent iwer sinne mit reiner güete, seit gegen vriunden senfte, tragt gein veinden hohgemüete, sterket reht und danket gote der grozen eren, daz manic mensch sein leip sein guot muoz iu ze dienste keren; seit milte, vridebaere, lat in wirde iuch schouwen, so lobent iuch die reinen süezen vrouwen. schame, triuwe, erbermde, zuht, die sult ir gerne tragen, minnet got, und rihtet swaz die armen klagen, gloubt niht daz iu die lugenaere sagen, und volget guotem rate: so mugt ir in himelreiche bouwen. Walther von der Vogelweide. An die Fürſten. Ir vürsten, tugent iwer sinne mit reiner güete, sît gegen vriunden senfte, tragt gein vînden hôhgemüete, sterket reht und danket gote der grôzen êren, daz manic mensch sîn lîp sîn guot muoz iu ze dienste kêren; sît milte, vridebære, lât in wirde iuch schouwen, sô lobent iuch die reinen süezen vrouwen. schame, triuwe, erbermde, zuht, die sult ir gerne tragen, minnet got, und rihtet swaz die armen klagen, gloubt niht daz iu die lugenære sagen, und volget guotem râte: so mugt ir in himelrîche bouwen. Walther von der Vogelweide. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0196" n="176"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">An die Fürſten.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">Ir vürsten, tugent iwer sinne mit reiner güete,</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#aq">sît gegen vriunden senf</hi>t<hi rendition="#aq">e, tragt gein vînden hôhgemüete,</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">sterket reht und danket gote der grôzen êren,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">daz manic mensch sîn lîp sîn guot muoz iu ze dienste kêren;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">sît milte, vridebære, lât in wirde iuch schouwen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">sô lobent iuch die reinen süezen vrouwen.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">schame, triuwe, erbermde, zuht, die sult ir gerne tragen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">minnet got, und rihtet swaz die armen klagen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">gloubt niht daz iu die lugenære sagen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">und volget guotem râte: so mugt ir in himelrîche bouwen.</hi> </l><lb/> </lg> <p> <hi rendition="#aq">Walther von der Vogelweide.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0196]
An die Fürſten.
Ir vürsten, tugent iwer sinne mit reiner güete,
sît gegen vriunden senfte, tragt gein vînden hôhgemüete,
sterket reht und danket gote der grôzen êren,
daz manic mensch sîn lîp sîn guot muoz iu ze dienste kêren;
sît milte, vridebære, lât in wirde iuch schouwen,
sô lobent iuch die reinen süezen vrouwen.
schame, triuwe, erbermde, zuht, die sult ir gerne tragen,
minnet got, und rihtet swaz die armen klagen,
gloubt niht daz iu die lugenære sagen,
und volget guotem râte: so mugt ir in himelrîche bouwen.
Walther von der Vogelweide.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/196>, abgerufen am 15.08.2024. |