Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Emancipation. Wollte mein Volk mir gehorsam sein, und IsraelPsalm 81, 14. 15. Du raubest unter unsern Füßen Uns unser deutsches Vaterland: Ist das dein Leiden? das dein Büßen? Das deines offnen Grabes Rand? O Israel, von Gott gekehret, Hast du dich selbst zum Gott gemacht, Und bist, durch diesen Gott belehret, Auf Wucher, Lug und Trug bedacht. Willst du von diesem Gott nicht lassen, Nie öffne Deutschland dir sein Ohr! Willst du nicht deine Knechtschaft hassen, Nie ziehst du durch der Freiheit Thor. Emancipation. Wollte mein Volk mir gehorſam ſein, und IsraelPſalm 81, 14. 15. Du raubeſt unter unſern Füßen Uns unſer deutſches Vaterland: Iſt das dein Leiden? das dein Büßen? Das deines offnen Grabes Rand? O Israel, von Gott gekehret, Haſt du dich ſelbſt zum Gott gemacht, Und biſt, durch dieſen Gott belehret, Auf Wucher, Lug und Trug bedacht. Willſt du von dieſem Gott nicht laſſen, Nie öffne Deutſchland dir ſein Ohr! Willſt du nicht deine Knechtſchaft haſſen, Nie ziehſt du durch der Freiheit Thor. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="155" facs="#f0175"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Emancipation.</hi><lb/> </head> <cit> <quote> <hi rendition="#et">Wollte mein Volk mir gehorſam ſein, und Israel<lb/> auf meinem Wege gehen, ſo wollte ich ihre Feinde<lb/> bald dämpfen, und meine Hand über ihre Widerwär¬<lb/> tigen wenden.</hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right">Pſalm 81, 14. 15.</hi><lb/> </bibl> </cit> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du raubeſt unter unſern Füßen</l><lb/> <l>Uns unſer deutſches Vaterland:</l><lb/> <l>Iſt <hi rendition="#g">das</hi> dein Leiden? <hi rendition="#g">das</hi> dein Büßen?</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Das</hi> deines offnen Grabes Rand?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>O Israel, von Gott gekehret,</l><lb/> <l>Haſt du dich ſelbſt zum Gott gemacht,</l><lb/> <l>Und biſt, durch dieſen Gott belehret,</l><lb/> <l>Auf Wucher, Lug und Trug bedacht.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Willſt du von dieſem Gott nicht laſſen,</l><lb/> <l>Nie öffne Deutſchland dir ſein Ohr!</l><lb/> <l>Willſt du nicht deine Knechtſchaft haſſen,</l><lb/> <l>Nie ziehſt du durch der Freiheit Thor.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0175]
Emancipation.
Wollte mein Volk mir gehorſam ſein, und Israel
auf meinem Wege gehen, ſo wollte ich ihre Feinde
bald dämpfen, und meine Hand über ihre Widerwär¬
tigen wenden.
Pſalm 81, 14. 15.
Du raubeſt unter unſern Füßen
Uns unſer deutſches Vaterland:
Iſt das dein Leiden? das dein Büßen?
Das deines offnen Grabes Rand?
O Israel, von Gott gekehret,
Haſt du dich ſelbſt zum Gott gemacht,
Und biſt, durch dieſen Gott belehret,
Auf Wucher, Lug und Trug bedacht.
Willſt du von dieſem Gott nicht laſſen,
Nie öffne Deutſchland dir ſein Ohr!
Willſt du nicht deine Knechtſchaft haſſen,
Nie ziehſt du durch der Freiheit Thor.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/175>, abgerufen am 03.03.2025. |