Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Nadowessische Klage. Mel. Wie i bi verwicha. Ach, wir armen Narren Hoffen stets und harren, Daß der Freiheit Morgenroth beginnt; Dürfen doch kaum klagen, Leise, leise sagen, Daß wir alle arg betrogen sind. Kommt denn gar kein Tag, Der uns trösten mag? Ist denn Alles, Alles nun vorbei? Ist denn gar kein Weg, Ist denn gar kein Steg, Der uns führt aus dieser Sklaverei? All ihr hoch Geloben Ist wie Staub zerstoben, Und die Täuschung ward nur unser Theil. Doch im blut'gen Kampfe, Und im Pulverdampfe Sprachen sie von unserm künft'gen Heil. Kommt denn gar kein Tag, Der uns trösten mag? Ist denn Alles, Alles nun vorbei? Ist denn gar kein Weg, Ist denn gar kein Steg, Der uns führt aus dieser Sklaverei? Nadoweſſiſche Klage. Mel. Wie i bi verwicha. Ach, wir armen Narren Hoffen ſtets und harren, Daß der Freiheit Morgenroth beginnt; Dürfen doch kaum klagen, Leiſe, leiſe ſagen, Daß wir alle arg betrogen ſind. Kommt denn gar kein Tag, Der uns tröſten mag? Iſt denn Alles, Alles nun vorbei? Iſt denn gar kein Weg, Iſt denn gar kein Steg, Der uns führt aus dieſer Sklaverei? All ihr hoch Geloben Iſt wie Staub zerſtoben, Und die Täuſchung ward nur unſer Theil. Doch im blut'gen Kampfe, Und im Pulverdampfe Sprachen ſie von unſerm künft'gen Heil. Kommt denn gar kein Tag, Der uns tröſten mag? Iſt denn Alles, Alles nun vorbei? Iſt denn gar kein Weg, Iſt denn gar kein Steg, Der uns führt aus dieſer Sklaverei? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="149" facs="#f0169"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Nadoweſſiſche Klage.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Mel. Wie i bi verwicha.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ach, wir armen Narren</l><lb/> <l>Hoffen ſtets und harren,</l><lb/> <l>Daß der Freiheit Morgenroth beginnt;</l><lb/> <l>Dürfen doch kaum klagen,</l><lb/> <l>Leiſe, leiſe ſagen,</l><lb/> <l>Daß wir alle arg betrogen ſind.</l><lb/> <l>Kommt denn gar kein Tag,</l><lb/> <l>Der uns tröſten mag?</l><lb/> <l>Iſt denn Alles, Alles nun vorbei?</l><lb/> <l>Iſt denn gar kein Weg,</l><lb/> <l>Iſt denn gar kein Steg,</l><lb/> <l>Der uns führt aus dieſer Sklaverei?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>All ihr hoch Geloben</l><lb/> <l>Iſt wie Staub zerſtoben,</l><lb/> <l>Und die Täuſchung ward nur unſer Theil.</l><lb/> <l>Doch im blut'gen Kampfe,</l><lb/> <l>Und im Pulverdampfe</l><lb/> <l>Sprachen ſie von unſerm künft'gen Heil.</l><lb/> <l>Kommt denn gar kein Tag,</l><lb/> <l>Der uns tröſten mag?</l><lb/> <l>Iſt denn Alles, Alles nun vorbei?</l><lb/> <l>Iſt denn gar kein Weg,</l><lb/> <l>Iſt denn gar kein Steg,</l><lb/> <l>Der uns führt aus dieſer Sklaverei?</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0169]
Nadoweſſiſche Klage.
Mel. Wie i bi verwicha.
Ach, wir armen Narren
Hoffen ſtets und harren,
Daß der Freiheit Morgenroth beginnt;
Dürfen doch kaum klagen,
Leiſe, leiſe ſagen,
Daß wir alle arg betrogen ſind.
Kommt denn gar kein Tag,
Der uns tröſten mag?
Iſt denn Alles, Alles nun vorbei?
Iſt denn gar kein Weg,
Iſt denn gar kein Steg,
Der uns führt aus dieſer Sklaverei?
All ihr hoch Geloben
Iſt wie Staub zerſtoben,
Und die Täuſchung ward nur unſer Theil.
Doch im blut'gen Kampfe,
Und im Pulverdampfe
Sprachen ſie von unſerm künft'gen Heil.
Kommt denn gar kein Tag,
Der uns tröſten mag?
Iſt denn Alles, Alles nun vorbei?
Iſt denn gar kein Weg,
Iſt denn gar kein Steg,
Der uns führt aus dieſer Sklaverei?
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/169>, abgerufen am 03.03.2025. |