Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Großhandel. Mel. Fuchs, du hast die Gans gestohlen, Sklavenhandel! weh, ich zittre Bei dem Worte schon; Alles Grauenvoll' und Bittre Liegt in diesem Ton. Nun, den Frevel hat gerochen Endlich unsre Zeit, Endlich ward der Stab gebrochen Dieser Grausamkeit. Aber ach! es schwand im Kleinen Nur der Menschenkauf, Denn im Großen, will es scheinen, Hört er niemals auf. Hat man doch auf den Congressen Seelen gnug verkauft, Hat zur Wohlthat die Finessen Gnädigst umgetauft. Und man wird noch wiederholen Diese Wohlthat oft, Denn es giebt noch manches Polen, Wo man Theilung hofft. Großhandel. Mel. Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen, Sklavenhandel! weh, ich zittre Bei dem Worte ſchon; Alles Grauenvoll' und Bittre Liegt in dieſem Ton. Nun, den Frevel hat gerochen Endlich unſre Zeit, Endlich ward der Stab gebrochen Dieſer Grauſamkeit. Aber ach! es ſchwand im Kleinen Nur der Menſchenkauf, Denn im Großen, will es ſcheinen, Hört er niemals auf. Hat man doch auf den Congreſſen Seelen gnug verkauft, Hat zur Wohlthat die Fineſſen Gnädigſt umgetauft. Und man wird noch wiederholen Dieſe Wohlthat oft, Denn es giebt noch manches Polen, Wo man Theilung hofft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0168" n="148"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Großhandel.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Mel. Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen,<lb/> Gieb ſie wieder her.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Sklavenhandel! weh, ich zittre</l><lb/> <l>Bei dem Worte ſchon;</l><lb/> <l>Alles Grauenvoll' und Bittre</l><lb/> <l>Liegt in dieſem Ton.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Nun, den Frevel hat gerochen</l><lb/> <l>Endlich unſre Zeit,</l><lb/> <l>Endlich ward der Stab gebrochen</l><lb/> <l>Dieſer Grauſamkeit.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Aber ach! es ſchwand im Kleinen</l><lb/> <l>Nur der Menſchenkauf,</l><lb/> <l>Denn im Großen, will es ſcheinen,</l><lb/> <l>Hört er niemals auf.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Hat man doch auf den Congreſſen</l><lb/> <l>Seelen gnug verkauft,</l><lb/> <l>Hat zur Wohlthat die Fineſſen</l><lb/> <l>Gnädigſt umgetauft.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Und man wird noch wiederholen</l><lb/> <l>Dieſe Wohlthat oft,</l><lb/> <l>Denn es giebt noch manches Polen,</l><lb/> <l>Wo man Theilung hofft.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0168]
Großhandel.
Mel. Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen,
Gieb ſie wieder her.
Sklavenhandel! weh, ich zittre
Bei dem Worte ſchon;
Alles Grauenvoll' und Bittre
Liegt in dieſem Ton.
Nun, den Frevel hat gerochen
Endlich unſre Zeit,
Endlich ward der Stab gebrochen
Dieſer Grauſamkeit.
Aber ach! es ſchwand im Kleinen
Nur der Menſchenkauf,
Denn im Großen, will es ſcheinen,
Hört er niemals auf.
Hat man doch auf den Congreſſen
Seelen gnug verkauft,
Hat zur Wohlthat die Fineſſen
Gnädigſt umgetauft.
Und man wird noch wiederholen
Dieſe Wohlthat oft,
Denn es giebt noch manches Polen,
Wo man Theilung hofft.
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