Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt und singt das alte Lied, Das alte Lied vom Unterschied, Und daß ein göttergleich Geschlecht Verdient ein eignes Menschenrecht. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt den alten Satz zurück, Daß Fürstenheil und Völkerglück Und alles Gut' in dieser Welt Nur mit dem Adel steht und fällt. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringet uns das Alte nur: Daß jede Bürgercreatur Nie ein Verdienst hat um den Staat, So lang sie nicht den Adel hat. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt das einz'ge Neue nur, Daß auf des Vaterlandes Flur Stammbäume wieder gut gedeihn -- Gott woll' uns allen gnädig sein! Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt und ſingt das alte Lied, Das alte Lied vom Unterſchied, Und daß ein göttergleich Geſchlecht Verdient ein eignes Menſchenrecht. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt den alten Satz zurück, Daß Fürſtenheil und Völkerglück Und alles Gut' in dieſer Welt Nur mit dem Adel ſteht und fällt. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringet uns das Alte nur: Daß jede Bürgercreatur Nie ein Verdienſt hat um den Staat, So lang ſie nicht den Adel hat. Was bringt die Adelszeitung Neues? Sie bringt das einz'ge Neue nur, Daß auf des Vaterlandes Flur Stammbäume wieder gut gedeihn — Gott woll' uns allen gnädig ſein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0097" n="79"/> <lg n="4"> <l>Was bringt die Adelszeitung Neues?</l><lb/> <l>Sie bringt und ſingt das alte Lied,</l><lb/> <l>Das alte Lied vom Unterſchied,</l><lb/> <l>Und daß ein göttergleich Geſchlecht</l><lb/> <l>Verdient ein eignes Menſchenrecht.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Was bringt die Adelszeitung Neues?</l><lb/> <l>Sie bringt den alten Satz zurück,</l><lb/> <l>Daß Fürſtenheil und Völkerglück</l><lb/> <l>Und alles Gut' in dieſer Welt</l><lb/> <l>Nur mit dem Adel ſteht und fällt.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Was bringt die Adelszeitung Neues?</l><lb/> <l>Sie bringet uns das Alte nur:</l><lb/> <l>Daß jede Bürgercreatur</l><lb/> <l>Nie ein Verdienſt hat um den Staat,</l><lb/> <l>So lang ſie nicht den Adel hat.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Was bringt die Adelszeitung Neues?</l><lb/> <l>Sie bringt das einz'ge Neue nur,</l><lb/> <l>Daß auf des Vaterlandes Flur</l><lb/> <l>Stammbäume wieder gut gedeihn —</l><lb/> <l>Gott woll' uns allen gnädig ſein!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0097]
Was bringt die Adelszeitung Neues?
Sie bringt und ſingt das alte Lied,
Das alte Lied vom Unterſchied,
Und daß ein göttergleich Geſchlecht
Verdient ein eignes Menſchenrecht.
Was bringt die Adelszeitung Neues?
Sie bringt den alten Satz zurück,
Daß Fürſtenheil und Völkerglück
Und alles Gut' in dieſer Welt
Nur mit dem Adel ſteht und fällt.
Was bringt die Adelszeitung Neues?
Sie bringet uns das Alte nur:
Daß jede Bürgercreatur
Nie ein Verdienſt hat um den Staat,
So lang ſie nicht den Adel hat.
Was bringt die Adelszeitung Neues?
Sie bringt das einz'ge Neue nur,
Daß auf des Vaterlandes Flur
Stammbäume wieder gut gedeihn —
Gott woll' uns allen gnädig ſein!
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/97>, abgerufen am 16.02.2025. |