Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Vierte Sitzung. Trinklied. Do huob er auf unde tranc.Weinschwelg. Den Stöpsel weg! und schenket ein! Schenkt ein, daß unser Herz erglühe, Und wie die Blum' am Sonnenschein, So an der Glut des Weins erblühe! Den Stöpsel weg! dann wird es klar: Was sich in einem Nu gefunden, Das ist sogleich für jedes Jahr, Ja für die Ewigkeit verbunden. So recht! jetzt werft den Stöpsel fort! Ei, der verfluchte Kerkermeister, Der wollt' uns zwingherrn Wein und Wort, Und trennen alle guten Geister! Der Stöpsel war Philisterei, Die uns nichts Gutes wollte gönnen -- Die Flasch' und unser Herz ist frei, Und wir, wir zeigen was wir können. Vierte Sitzung. Trinklied. Dô huob er ûf unde tranc.Weinschwelg. Den Stöpſel weg! und ſchenket ein! Schenkt ein, daß unſer Herz erglühe, Und wie die Blum' am Sonnenſchein, So an der Glut des Weins erblühe! Den Stöpſel weg! dann wird es klar: Was ſich in einem Nu gefunden, Das iſt ſogleich für jedes Jahr, Ja für die Ewigkeit verbunden. So recht! jetzt werft den Stöpſel fort! Ei, der verfluchte Kerkermeiſter, Der wollt' uns zwingherrn Wein und Wort, Und trennen alle guten Geiſter! Der Stöpſel war Philiſterei, Die uns nichts Gutes wollte gönnen — Die Flaſch' und unſer Herz iſt frei, Und wir, wir zeigen was wir können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0093" n="75"/> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vierte Sitzung.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trinklied.</hi><lb/> </head> <cit> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Dô huob er ûf unde tranc.</hi> </hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq #i">Weinschwelg.</hi> </hi><lb/> </bibl> </cit> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Den Stöpſel weg! und ſchenket ein!</l><lb/> <l>Schenkt ein, daß unſer Herz erglühe,</l><lb/> <l>Und wie die Blum' am Sonnenſchein,</l><lb/> <l>So an der Glut des Weins erblühe!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Den Stöpſel weg! dann wird es klar:</l><lb/> <l>Was ſich in einem Nu gefunden,</l><lb/> <l>Das iſt ſogleich für jedes Jahr,</l><lb/> <l>Ja für die Ewigkeit verbunden.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>So recht! jetzt werft den Stöpſel fort!</l><lb/> <l>Ei, der verfluchte Kerkermeiſter,</l><lb/> <l>Der wollt' uns zwingherrn Wein und Wort,</l><lb/> <l>Und trennen alle guten Geiſter!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Der Stöpſel war Philiſterei,</l><lb/> <l>Die uns nichts Gutes wollte gönnen —</l><lb/> <l>Die Flaſch' und unſer Herz iſt frei,</l><lb/> <l>Und wir, wir zeigen was wir können.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0093]
Vierte Sitzung.
Trinklied.
Dô huob er ûf unde tranc.
Weinschwelg.
Den Stöpſel weg! und ſchenket ein!
Schenkt ein, daß unſer Herz erglühe,
Und wie die Blum' am Sonnenſchein,
So an der Glut des Weins erblühe!
Den Stöpſel weg! dann wird es klar:
Was ſich in einem Nu gefunden,
Das iſt ſogleich für jedes Jahr,
Ja für die Ewigkeit verbunden.
So recht! jetzt werft den Stöpſel fort!
Ei, der verfluchte Kerkermeiſter,
Der wollt' uns zwingherrn Wein und Wort,
Und trennen alle guten Geiſter!
Der Stöpſel war Philiſterei,
Die uns nichts Gutes wollte gönnen —
Die Flaſch' und unſer Herz iſt frei,
Und wir, wir zeigen was wir können.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/93>, abgerufen am 16.02.2025. |