Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Die Abtrünnigen. Mel. Ueb' immer Treu' und Redlichkeit. Das Wasser sprach zum Eise: "Kind, So bleib doch nicht so stehn! Der Weg ist weit, die Zeit verrinnt, Wir müssen weiter gehn." ""Leb wohl! ich kehre nicht zurück, Leb wohl! ich bleibe hier: Beschert ward mir ein höhres Glück, Jetzt bin ich mehr als ihr."" "Komm aus dem Himmel doch geschwind!" Sprach's Wasser zu dem Schnee, "Der Weg ist weit, die Zeit verrinnt, Wir müssen in die See." ""Leb wohl und grüß das Vaterland!
Ich gehe nicht mit dir: Jetzt hab' ich einen höhern Stand, Jetzt bin ich mehr als ihr."" -- Die Abtrünnigen. Mel. Ueb' immer Treu' und Redlichkeit. Das Waſſer ſprach zum Eiſe: „Kind, So bleib doch nicht ſo ſtehn! Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt, Wir müſſen weiter gehn.“ „„Leb wohl! ich kehre nicht zurück, Leb wohl! ich bleibe hier: Beſchert ward mir ein höhres Glück, Jetzt bin ich mehr als ihr.““ „Komm aus dem Himmel doch geſchwind!“ Sprach's Waſſer zu dem Schnee, „Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt, Wir müſſen in die See.“ „„Leb wohl und grüß das Vaterland!
Ich gehe nicht mit dir: Jetzt hab' ich einen höhern Stand, Jetzt bin ich mehr als ihr.““ — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="68" facs="#f0086"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Abtrünnigen.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Mel.</hi> Ueb' immer Treu' und Redlichkeit.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Das Waſſer ſprach zum Eiſe: „Kind,</l><lb/> <l>So bleib doch nicht ſo ſtehn!</l><lb/> <l>Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt,</l><lb/> <l>Wir müſſen weiter gehn.“</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>„„Leb wohl! ich kehre nicht zurück,</l><lb/> <l>Leb wohl! ich bleibe hier:</l><lb/> <l>Beſchert ward mir ein höhres Glück,</l><lb/> <l>Jetzt bin ich mehr als ihr.““</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>„Komm aus dem Himmel doch geſchwind!“</l><lb/> <l>Sprach's Waſſer zu dem Schnee,</l><lb/> <l>„Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt,</l><lb/> <l>Wir müſſen in die See.“</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>„„Leb wohl und grüß das Vaterland!</l><lb/> <l>Ich gehe nicht mit dir:</l><lb/> <l>Jetzt hab' ich einen höhern Stand,</l><lb/> <l>Jetzt bin ich mehr als ihr.““ —</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0086]
Die Abtrünnigen.
Mel. Ueb' immer Treu' und Redlichkeit.
Das Waſſer ſprach zum Eiſe: „Kind,
So bleib doch nicht ſo ſtehn!
Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt,
Wir müſſen weiter gehn.“
„„Leb wohl! ich kehre nicht zurück,
Leb wohl! ich bleibe hier:
Beſchert ward mir ein höhres Glück,
Jetzt bin ich mehr als ihr.““
„Komm aus dem Himmel doch geſchwind!“
Sprach's Waſſer zu dem Schnee,
„Der Weg iſt weit, die Zeit verrinnt,
Wir müſſen in die See.“
„„Leb wohl und grüß das Vaterland!
Ich gehe nicht mit dir:
Jetzt hab' ich einen höhern Stand,
Jetzt bin ich mehr als ihr.““ —
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/86>, abgerufen am 03.03.2025. |