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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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diener widerräth. In der That bricht auch der
Wahnsinn Angelika's in Wuth und Raserei aus,
sobald man Anstalten macht, sie aus dem Hause zu
entfernen. -- In einem lichten Zwischenraum be¬
schwört Angelika mit heißen Thränen den Vater, sie
in dem Hause sterben zu lassen, und tiefgerührt bewil¬
ligt er dies, wiewohl er das Geständniß, das dabei
ihren Lippen entflieht, nur für das Erzeugniß des
aufs neue ausbrechenden Wahnsinns hält. Sie
bekennt, daß Graf S. in ihre Arme zurückgekehrt,
und daß das Kind, welches die Zigeunerin ins
Haus des Grafen von Z. brachte, die Frucht dieses
Bündnisses sey. -- In der Residenz glaubt man,
daß der Graf von Z. die Unglückliche mitgenommen
hat auf die Güter, indessen sie hier tiefverborgen
und der Aufsicht des Kammerdieners übergeben in
dem verödeten Hause bleibt -- Graf von Z. ist ge¬
storben vor einiger Zeit, und Gräfin Gabriele von
S. kam mit Edmonden her, um Familienangelegen¬
heiten zu berichtigen. Sie durfte es sich nicht ver¬
sagen, die unglückliche Schwester zu sehen. Bei
diesem Besuch muß sich Wunderliches ereignet ha¬

diener widerraͤth. In der That bricht auch der
Wahnſinn Angelika's in Wuth und Raſerei aus,
ſobald man Anſtalten macht, ſie aus dem Hauſe zu
entfernen. — In einem lichten Zwiſchenraum be¬
ſchwoͤrt Angelika mit heißen Thraͤnen den Vater, ſie
in dem Hauſe ſterben zu laſſen, und tiefgeruͤhrt bewil¬
ligt er dies, wiewohl er das Geſtaͤndniß, das dabei
ihren Lippen entflieht, nur fuͤr das Erzeugniß des
aufs neue ausbrechenden Wahnſinns haͤlt. Sie
bekennt, daß Graf S. in ihre Arme zuruͤckgekehrt,
und daß das Kind, welches die Zigeunerin ins
Haus des Grafen von Z. brachte, die Frucht dieſes
Buͤndniſſes ſey. — In der Reſidenz glaubt man,
daß der Graf von Z. die Ungluͤckliche mitgenommen
hat auf die Guͤter, indeſſen ſie hier tiefverborgen
und der Aufſicht des Kammerdieners uͤbergeben in
dem veroͤdeten Hauſe bleibt — Graf von Z. iſt ge¬
ſtorben vor einiger Zeit, und Graͤfin Gabriele von
S. kam mit Edmonden her, um Familienangelegen¬
heiten zu berichtigen. Sie durfte es ſich nicht ver¬
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[72/0080] diener widerraͤth. In der That bricht auch der Wahnſinn Angelika's in Wuth und Raſerei aus, ſobald man Anſtalten macht, ſie aus dem Hauſe zu entfernen. — In einem lichten Zwiſchenraum be¬ ſchwoͤrt Angelika mit heißen Thraͤnen den Vater, ſie in dem Hauſe ſterben zu laſſen, und tiefgeruͤhrt bewil¬ ligt er dies, wiewohl er das Geſtaͤndniß, das dabei ihren Lippen entflieht, nur fuͤr das Erzeugniß des aufs neue ausbrechenden Wahnſinns haͤlt. Sie bekennt, daß Graf S. in ihre Arme zuruͤckgekehrt, und daß das Kind, welches die Zigeunerin ins Haus des Grafen von Z. brachte, die Frucht dieſes Buͤndniſſes ſey. — In der Reſidenz glaubt man, daß der Graf von Z. die Ungluͤckliche mitgenommen hat auf die Guͤter, indeſſen ſie hier tiefverborgen und der Aufſicht des Kammerdieners uͤbergeben in dem veroͤdeten Hauſe bleibt — Graf von Z. iſt ge¬ ſtorben vor einiger Zeit, und Graͤfin Gabriele von S. kam mit Edmonden her, um Familienangelegen¬ heiten zu berichtigen. Sie durfte es ſich nicht ver¬ ſagen, die ungluͤckliche Schweſter zu ſehen. Bei dieſem Beſuch muß ſich Wunderliches ereignet ha¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/80>, abgerufen am 25.11.2024.