leise und gezogen: "Nein, der wohnt nicht hier, hat niemahls hier gewohnt, wird niemahls hier wohnen, wohnt auch in der ganzen Allee nicht. -- Aber die Leute sagen, es spuke hier in diesem Hause, jedoch kann ich versichern, daß es nicht wahr ist, es ist ein ruhiges, hübsches Haus, und morgen zieht die gnädige Gräfin von S. ein und -- Gute Nacht, mein lieber Herr!" -- Damit manövrirte mich der Alte zum Hause hinaus, und verschloß hinter mir das Thor. Ich vernahm, wie er keu¬ chend und hustend mit dem klirrenden Schlüssel¬ bunde über den Flur wegscharrte und dann Stufen, wie mir vorkam, herab stieg. Ich hatte in der kurzen Zeit so viel bemerkt, daß der Flur mit alten bunten Tapeten behängt, und wie ein Saal mit großen, mit rothem Damast beschlagenen Lehnses¬ seln möblirt war, welches denn doch ganz verwun¬ derlich aussah.
Nun gingen, wie geweckt, durch mein Eindrin¬ gen in das geheimnißvolle Haus, die Abenteuer auf! -- Denkt Euch, denkt Euch, so wie ich den
leiſe und gezogen: „Nein, der wohnt nicht hier, hat niemahls hier gewohnt, wird niemahls hier wohnen, wohnt auch in der ganzen Allee nicht. — Aber die Leute ſagen, es ſpuke hier in dieſem Hauſe, jedoch kann ich verſichern, daß es nicht wahr iſt, es iſt ein ruhiges, huͤbſches Haus, und morgen zieht die gnaͤdige Graͤfin von S. ein und — Gute Nacht, mein lieber Herr!“ — Damit manoͤvrirte mich der Alte zum Hauſe hinaus, und verſchloß hinter mir das Thor. Ich vernahm, wie er keu¬ chend und huſtend mit dem klirrenden Schluͤſſel¬ bunde uͤber den Flur wegſcharrte und dann Stufen, wie mir vorkam, herab ſtieg. Ich hatte in der kurzen Zeit ſo viel bemerkt, daß der Flur mit alten bunten Tapeten behaͤngt, und wie ein Saal mit großen, mit rothem Damaſt beſchlagenen Lehnſeſ¬ ſeln moͤblirt war, welches denn doch ganz verwun¬ derlich ausſah.
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leiſe und gezogen: „Nein, der wohnt nicht hier,
hat niemahls hier gewohnt, wird niemahls hier
wohnen, wohnt auch in der ganzen Allee nicht. —
Aber die Leute ſagen, es ſpuke hier in dieſem Hauſe,
jedoch kann ich verſichern, daß es nicht wahr iſt,
es iſt ein ruhiges, huͤbſches Haus, und morgen
zieht die gnaͤdige Graͤfin von S. ein und — Gute
Nacht, mein lieber Herr!“ — Damit manoͤvrirte
mich der Alte zum Hauſe hinaus, und verſchloß
hinter mir das Thor. Ich vernahm, wie er keu¬
chend und huſtend mit dem klirrenden Schluͤſſel¬
bunde uͤber den Flur wegſcharrte und dann Stufen,
wie mir vorkam, herab ſtieg. Ich hatte in der
kurzen Zeit ſo viel bemerkt, daß der Flur mit alten
bunten Tapeten behaͤngt, und wie ein Saal mit
großen, mit rothem Damaſt beſchlagenen Lehnſeſ¬
ſeln moͤblirt war, welches denn doch ganz verwun¬
derlich ausſah.
Nun gingen, wie geweckt, durch mein Eindrin¬
gen in das geheimnißvolle Haus, die Abenteuer
auf! — Denkt Euch, denkt Euch, ſo wie ich den
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/36>, abgerufen am 18.12.2024.
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