klappend, hoch auf, daß der ganze Laden dröhnte und alle Gläser zitternd erklangen. Aber in dem Augenblick erhob sich auch ein gräßliches Geschrei, der Alte hatte den schwarzen Hund getreten, der hinter ihm her geschlichen dicht an seine Füße ge¬ schmiegt auf dem Boden lag. "Verruchte Bestie! satanischer Höllenhund," stöhnte leise im vorigen Ton der Alte, öffnete die Tüte und reichte dem Hunde eine große Makrone hin. Der Hund, der in ein menschliches Weinen ausgebrochen, war so¬ gleich still, setzte sich auf die Hinterpfoten und knapperte an der Makrone wie ein Eichhörnchen. Beide waren zu gleicher Zeit fertig, der Hund mit seiner Makrone, der Alte mit dem Verschließen und Einstecken seiner Tüte. "Gute Nacht, ver¬ ehrter Herr Nachbar," sprach er jetzt, reichte dem Conditor die Hand, und drückte die des Conditors so, daß er laut aufschrie vor Schmerz. "Der alte schwächliche Greis wünscht Ihnen eine gute Nacht, bester Herr Nachbar Conditor," wiederholte er dann und schritt zum Laden heraus, hinter ihm der
klappend, hoch auf, daß der ganze Laden droͤhnte und alle Glaͤſer zitternd erklangen. Aber in dem Augenblick erhob ſich auch ein graͤßliches Geſchrei, der Alte hatte den ſchwarzen Hund getreten, der hinter ihm her geſchlichen dicht an ſeine Fuͤße ge¬ ſchmiegt auf dem Boden lag. „Verruchte Beſtie! ſataniſcher Hoͤllenhund,“ ſtoͤhnte leiſe im vorigen Ton der Alte, oͤffnete die Tuͤte und reichte dem Hunde eine große Makrone hin. Der Hund, der in ein menſchliches Weinen ausgebrochen, war ſo¬ gleich ſtill, ſetzte ſich auf die Hinterpfoten und knapperte an der Makrone wie ein Eichhoͤrnchen. Beide waren zu gleicher Zeit fertig, der Hund mit ſeiner Makrone, der Alte mit dem Verſchließen und Einſtecken ſeiner Tuͤte. „Gute Nacht, ver¬ ehrter Herr Nachbar,“ ſprach er jetzt, reichte dem Conditor die Hand, und druͤckte die des Conditors ſo, daß er laut aufſchrie vor Schmerz. „Der alte ſchwaͤchliche Greis wuͤnſcht Ihnen eine gute Nacht, beſter Herr Nachbar Conditor,“ wiederholte er dann und ſchritt zum Laden heraus, hinter ihm der
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klappend, hoch auf, daß der ganze Laden droͤhnte
und alle Glaͤſer zitternd erklangen. Aber in dem
Augenblick erhob ſich auch ein graͤßliches Geſchrei,
der Alte hatte den ſchwarzen Hund getreten, der
hinter ihm her geſchlichen dicht an ſeine Fuͤße ge¬
ſchmiegt auf dem Boden lag. „Verruchte Beſtie!
ſataniſcher Hoͤllenhund,“ ſtoͤhnte leiſe im vorigen
Ton der Alte, oͤffnete die Tuͤte und reichte dem
Hunde eine große Makrone hin. Der Hund, der
in ein menſchliches Weinen ausgebrochen, war ſo¬
gleich ſtill, ſetzte ſich auf die Hinterpfoten und
knapperte an der Makrone wie ein Eichhoͤrnchen.
Beide waren zu gleicher Zeit fertig, der Hund mit
ſeiner Makrone, der Alte mit dem Verſchließen
und Einſtecken ſeiner Tuͤte. „Gute Nacht, ver¬
ehrter Herr Nachbar,“ ſprach er jetzt, reichte dem
Conditor die Hand, und druͤckte die des Conditors
ſo, daß er laut aufſchrie vor Schmerz. „Der alte
ſchwaͤchliche Greis wuͤnſcht Ihnen eine gute Nacht,
beſter Herr Nachbar Conditor,“ wiederholte er
dann und ſchritt zum Laden heraus, hinter ihm der
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/29>, abgerufen am 23.11.2024.
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