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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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Mann spielen sollte, aber Sie haben es darauf an¬
gelegt, meine Frau methodisch zu Tode zu quä¬
len!" -- Der Baron sagte dies mit verstärkter
Stimme und wildfunkelnden Augen -- das Blut
stieg mir in den Kopf, ich machte eine heftige Be¬
wegung mit der Hand gegen den Baron, ich wollte
sprechen, er ließ mich nicht zu Worte kommen.
"Ich weiß, was Sie sagen wollen," fing er an,
"ich weiß es und wiederhole es, daß Sie auf dem
Wege waren meine Frau zu tödten, und daß ich
Ihnen dies auch nicht im mindesten zurechnen kann,
wiewohl Sie begreifen, daß ich dem Dinge Einhalt
thun muß. -- Kurz! -- Sie exaltiren meine
Frau durch Spiel und Gesang, und als sie in dem
bodenlosen Meere träumerischer Visionen und Ah¬
nungen, die Ihre Musik wie ein böser Zauber her¬
aufbeschworen hat, ohne Halt und Steuer umher¬
schwimmt, drücken Sie sie hinunter in die Tiefe
mit der Erzählung eines unheimlichen Spuks, der
Sie oben im Gerichtssaal geneckt haben soll. Ihr
Großonkel hat mir Alles erzählt, aber ich bitte

Mann ſpielen ſollte, aber Sie haben es darauf an¬
gelegt, meine Frau methodiſch zu Tode zu quaͤ¬
len!“ — Der Baron ſagte dies mit verſtaͤrkter
Stimme und wildfunkelnden Augen — das Blut
ſtieg mir in den Kopf, ich machte eine heftige Be¬
wegung mit der Hand gegen den Baron, ich wollte
ſprechen, er ließ mich nicht zu Worte kommen.
„Ich weiß, was Sie ſagen wollen,“ fing er an,
„ich weiß es und wiederhole es, daß Sie auf dem
Wege waren meine Frau zu toͤdten, und daß ich
Ihnen dies auch nicht im mindeſten zurechnen kann,
wiewohl Sie begreifen, daß ich dem Dinge Einhalt
thun muß. — Kurz! — Sie exaltiren meine
Frau durch Spiel und Geſang, und als ſie in dem
bodenloſen Meere traͤumeriſcher Viſionen und Ah¬
nungen, die Ihre Muſik wie ein boͤſer Zauber her¬
aufbeſchworen hat, ohne Halt und Steuer umher¬
ſchwimmt, druͤcken Sie ſie hinunter in die Tiefe
mit der Erzaͤhlung eines unheimlichen Spuks, der
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[159/0167] Mann ſpielen ſollte, aber Sie haben es darauf an¬ gelegt, meine Frau methodiſch zu Tode zu quaͤ¬ len!“ — Der Baron ſagte dies mit verſtaͤrkter Stimme und wildfunkelnden Augen — das Blut ſtieg mir in den Kopf, ich machte eine heftige Be¬ wegung mit der Hand gegen den Baron, ich wollte ſprechen, er ließ mich nicht zu Worte kommen. „Ich weiß, was Sie ſagen wollen,“ fing er an, „ich weiß es und wiederhole es, daß Sie auf dem Wege waren meine Frau zu toͤdten, und daß ich Ihnen dies auch nicht im mindeſten zurechnen kann, wiewohl Sie begreifen, daß ich dem Dinge Einhalt thun muß. — Kurz! — Sie exaltiren meine Frau durch Spiel und Geſang, und als ſie in dem bodenloſen Meere traͤumeriſcher Viſionen und Ah¬ nungen, die Ihre Muſik wie ein boͤſer Zauber her¬ aufbeſchworen hat, ohne Halt und Steuer umher¬ ſchwimmt, druͤcken Sie ſie hinunter in die Tiefe mit der Erzaͤhlung eines unheimlichen Spuks, der Sie oben im Gerichtsſaal geneckt haben ſoll. Ihr Großonkel hat mir Alles erzaͤhlt, aber ich bitte

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/167>, abgerufen am 24.11.2024.