mit fantastischem Liebesglück neckte. Adelheid er¬ schien mir beinahe als gemeine Kupplerin, ich wollte sie deshalb verachten -- und doch, mich wieder be¬ sinnend, mußte ich mich meiner Albernheit schämen. Was geschah in jenen seligen Abendstunden, das nur im mindesten ein näheres Verhältniß mit Seraphi¬ nen, als Sitte und Anstand es erlaubten, herbei¬ führen konnte? Wie durfte es mir einfallen, daß die Baronin irgend etwas für mich fühlen sollte, und doch war ich von der Gefahr meiner Lage über¬ zeugt! -- Die Tafel wurde zeitiger aufgehoben, weil es noch auf Wölfe gehen sollte, die sich in dem Föhrenwalde, ganz nahe dem Schlosse, hatten blicken lassen. Die Jagd war mir recht in meiner aufge¬ regten Stimmung, ich erklärte dem Alten, mitziehn zu wollen, er lächelte mich zufrieden an, sprechend: "das ist brav, daß du auch einmal dich herausmachst, ich bleibe heim, du kannst meine Büchse nehmen, und schnalle auch meinen Hirschfänger um, im Fall der Noth ist das eine gute sichre Waffe, wenn man nur gleichmüthig bleibt." Der Theil des Waldes,
mit fantaſtiſchem Liebesgluͤck neckte. Adelheid er¬ ſchien mir beinahe als gemeine Kupplerin, ich wollte ſie deshalb verachten — und doch, mich wieder be¬ ſinnend, mußte ich mich meiner Albernheit ſchaͤmen. Was geſchah in jenen ſeligen Abendſtunden, das nur im mindeſten ein naͤheres Verhaͤltniß mit Seraphi¬ nen, als Sitte und Anſtand es erlaubten, herbei¬ fuͤhren konnte? Wie durfte es mir einfallen, daß die Baronin irgend etwas fuͤr mich fuͤhlen ſollte, und doch war ich von der Gefahr meiner Lage uͤber¬ zeugt! — Die Tafel wurde zeitiger aufgehoben, weil es noch auf Woͤlfe gehen ſollte, die ſich in dem Foͤhrenwalde, ganz nahe dem Schloſſe, hatten blicken laſſen. Die Jagd war mir recht in meiner aufge¬ regten Stimmung, ich erklaͤrte dem Alten, mitziehn zu wollen, er laͤchelte mich zufrieden an, ſprechend: „das iſt brav, daß du auch einmal dich herausmachſt, ich bleibe heim, du kannſt meine Buͤchſe nehmen, und ſchnalle auch meinen Hirſchfaͤnger um, im Fall der Noth iſt das eine gute ſichre Waffe, wenn man nur gleichmuͤthig bleibt.“ Der Theil des Waldes,
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mit fantaſtiſchem Liebesgluͤck neckte. Adelheid er¬
ſchien mir beinahe als gemeine Kupplerin, ich wollte
ſie deshalb verachten — und doch, mich wieder be¬
ſinnend, mußte ich mich meiner Albernheit ſchaͤmen.
Was geſchah in jenen ſeligen Abendſtunden, das nur
im mindeſten ein naͤheres Verhaͤltniß mit Seraphi¬
nen, als Sitte und Anſtand es erlaubten, herbei¬
fuͤhren konnte? Wie durfte es mir einfallen, daß
die Baronin irgend etwas fuͤr mich fuͤhlen ſollte,
und doch war ich von der Gefahr meiner Lage uͤber¬
zeugt! — Die Tafel wurde zeitiger aufgehoben,
weil es noch auf Woͤlfe gehen ſollte, die ſich in dem
Foͤhrenwalde, ganz nahe dem Schloſſe, hatten blicken
laſſen. Die Jagd war mir recht in meiner aufge¬
regten Stimmung, ich erklaͤrte dem Alten, mitziehn
zu wollen, er laͤchelte mich zufrieden an, ſprechend:
„das iſt brav, daß du auch einmal dich herausmachſt,
ich bleibe heim, du kannſt meine Buͤchſe nehmen,
und ſchnalle auch meinen Hirſchfaͤnger um, im Fall
der Noth iſt das eine gute ſichre Waffe, wenn man
nur gleichmuͤthig bleibt.“ Der Theil des Waldes,
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/140>, abgerufen am 23.11.2024.
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