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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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an deinem Lebensmark, und Jahre werden hinge¬
hen, ehe du dich ermannst. -- Hol der Teufel
deine Musik, wenn du damit nichts besseres anzu¬
fangen weißt, als empfindelnde Weiber hinauszu¬
trompeten aus friedlicher Ruhe." "Aber," unter¬
brach ich den Alten, "kommt es mir denn in den
Sinn, mich bei der Baronin einzuliebeln?" "Affe!"
rief der Alte, "wüßt' ich das, so würfe ich dich hier
durchs Fenster!" -- Der Baron unterbrach das
peinliche Gespräch, und das beginnende Geschäft riß
mich auf aus der Liebesträumerei, in der ich nur
Seraphinen sah und dachte. In der Gesellschaft
sprach die Baronin nur dann und wann mit mir ei¬
nige freundliche Worte, aber beinahe kein Abend
verging, daß nicht heimliche Botschaft kam von Fräu¬
lein Adelheid, die mich hinrief zu Seraphinen. Bald
geschah es, daß mannigfache Gespräche mit der Mu¬
sik wechselten. Fräulein Adelheid, die beinahe nicht
jung genug war, um so naiv und drollig zu seyn,
sprang mit allerley lustigem und etwas konfusem
Zeuge dazwischen, wenn ich und Seraphine uns zu

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an deinem Lebensmark, und Jahre werden hinge¬
hen, ehe du dich ermannſt. — Hol der Teufel
deine Muſik, wenn du damit nichts beſſeres anzu¬
fangen weißt, als empfindelnde Weiber hinauszu¬
trompeten aus friedlicher Ruhe.“ „Aber,“ unter¬
brach ich den Alten, „kommt es mir denn in den
Sinn, mich bei der Baronin einzuliebeln?“ „Affe!“
rief der Alte, „wuͤßt' ich das, ſo wuͤrfe ich dich hier
durchs Fenſter!“ — Der Baron unterbrach das
peinliche Geſpraͤch, und das beginnende Geſchaͤft riß
mich auf aus der Liebestraͤumerei, in der ich nur
Seraphinen ſah und dachte. In der Geſellſchaft
ſprach die Baronin nur dann und wann mit mir ei¬
nige freundliche Worte, aber beinahe kein Abend
verging, daß nicht heimliche Botſchaft kam von Fraͤu¬
lein Adelheid, die mich hinrief zu Seraphinen. Bald
geſchah es, daß mannigfache Geſpraͤche mit der Mu¬
ſik wechſelten. Fraͤulein Adelheid, die beinahe nicht
jung genug war, um ſo naiv und drollig zu ſeyn,
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[129/0137] an deinem Lebensmark, und Jahre werden hinge¬ hen, ehe du dich ermannſt. — Hol der Teufel deine Muſik, wenn du damit nichts beſſeres anzu¬ fangen weißt, als empfindelnde Weiber hinauszu¬ trompeten aus friedlicher Ruhe.“ „Aber,“ unter¬ brach ich den Alten, „kommt es mir denn in den Sinn, mich bei der Baronin einzuliebeln?“ „Affe!“ rief der Alte, „wuͤßt' ich das, ſo wuͤrfe ich dich hier durchs Fenſter!“ — Der Baron unterbrach das peinliche Geſpraͤch, und das beginnende Geſchaͤft riß mich auf aus der Liebestraͤumerei, in der ich nur Seraphinen ſah und dachte. In der Geſellſchaft ſprach die Baronin nur dann und wann mit mir ei¬ nige freundliche Worte, aber beinahe kein Abend verging, daß nicht heimliche Botſchaft kam von Fraͤu¬ lein Adelheid, die mich hinrief zu Seraphinen. Bald geſchah es, daß mannigfache Geſpraͤche mit der Mu¬ ſik wechſelten. Fraͤulein Adelheid, die beinahe nicht jung genug war, um ſo naiv und drollig zu ſeyn, ſprang mit allerley luſtigem und etwas konfuſem Zeuge dazwiſchen, wenn ich und Seraphine uns zu I

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/137>, abgerufen am 27.11.2024.