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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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sonst an der Wand stehend, war in die Mitte
des Zimmers gerückt, eine sonderbar geformte
Kohlpfanne, mehrere Phiolen und eine Schüssel
mit geronnenem Blut standen auf demselben.
Andres nahm sein armes Knäblein aus dem
Bette. Giorgina verstand ihn, sie holte Tü¬
cher herbei, in die sie den Leichnam wickelten und
im Garten begruben. Andres schnitt ein klei¬
nes Kreuz aus Eichenholz und setzte es auf den
Grabhügel. Kein Wort, kein Laut entfloh den
Lippen der unglücklichen Eltern. In dumpfem
düsterem Schweigen hatten sie die Arbeit vollen¬
det und saßen nun vor dem Hause in der Abend¬
dämmerung, den starren Blick in die Ferne ge¬
richtet. Erst den andern Tag konnte Giorgina
den Verlauf dessen, was sich in Andres Ab¬
wesenheit zugetragen, erzählen. Am vierten Tage,
nachdem Andres sein Haus verlassen, hatte der
Knecht zur Mittagszeit wieder allerlei verdächtige
Gestalten durch den Wald wanken gesehen, und
Giorgina deshalb des Mannes Rückkehr herz¬

ſonſt an der Wand ſtehend, war in die Mitte
des Zimmers geruͤckt, eine ſonderbar geformte
Kohlpfanne, mehrere Phiolen und eine Schuͤſſel
mit geronnenem Blut ſtanden auf demſelben.
Andres nahm ſein armes Knaͤblein aus dem
Bette. Giorgina verſtand ihn, ſie holte Tuͤ¬
cher herbei, in die ſie den Leichnam wickelten und
im Garten begruben. Andres ſchnitt ein klei¬
nes Kreuz aus Eichenholz und ſetzte es auf den
Grabhuͤgel. Kein Wort, kein Laut entfloh den
Lippen der ungluͤcklichen Eltern. In dumpfem
duͤſterem Schweigen hatten ſie die Arbeit vollen¬
det und ſaßen nun vor dem Hauſe in der Abend¬
daͤmmerung, den ſtarren Blick in die Ferne ge¬
richtet. Erſt den andern Tag konnte Giorgina
den Verlauf deſſen, was ſich in Andres Ab¬
weſenheit zugetragen, erzaͤhlen. Am vierten Tage,
nachdem Andres ſein Haus verlaſſen, hatte der
Knecht zur Mittagszeit wieder allerlei verdaͤchtige
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[142/0150] ſonſt an der Wand ſtehend, war in die Mitte des Zimmers geruͤckt, eine ſonderbar geformte Kohlpfanne, mehrere Phiolen und eine Schuͤſſel mit geronnenem Blut ſtanden auf demſelben. Andres nahm ſein armes Knaͤblein aus dem Bette. Giorgina verſtand ihn, ſie holte Tuͤ¬ cher herbei, in die ſie den Leichnam wickelten und im Garten begruben. Andres ſchnitt ein klei¬ nes Kreuz aus Eichenholz und ſetzte es auf den Grabhuͤgel. Kein Wort, kein Laut entfloh den Lippen der ungluͤcklichen Eltern. In dumpfem duͤſterem Schweigen hatten ſie die Arbeit vollen¬ det und ſaßen nun vor dem Hauſe in der Abend¬ daͤmmerung, den ſtarren Blick in die Ferne ge¬ richtet. Erſt den andern Tag konnte Giorgina den Verlauf deſſen, was ſich in Andres Ab¬ weſenheit zugetragen, erzaͤhlen. Am vierten Tage, nachdem Andres ſein Haus verlaſſen, hatte der Knecht zur Mittagszeit wieder allerlei verdaͤchtige Geſtalten durch den Wald wanken geſehen, und Giorgina deshalb des Mannes Ruͤckkehr herz¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/150>, abgerufen am 22.11.2024.