ohne sich wenigstens dringender Gefahr auszu¬ setzen, das dem Denner einmal gegebene Wort zu brechen? -- Er beschloß endlich, diesen Schatz getreulich zu bewahren, bis der Zufall ihm Gele¬ genheit darbieten würde, es Dennern wieder zuzustellen, oder besser noch, es, ohne sein Wort zu brechen, an die Obrigkeit zu bringen. --
Der Ueberfall der Pachterwohnung hatte nicht geringen Schreck in der ganzen Gegend verur¬ sacht; denn es war das kühnste Wagestück, das die Räuber seit Jahren unternommen und ein sichrer Beweis, daß die Bande, welche sich erst durch gemeine Diebereien, dann durch das Anhalten und Berauben einzelner Reisenden kund that, be¬ deutend verstärkt haben mußte. Nur dem Zufall, daß der Neffe des Grafen von Vach, von meh¬ reren Leuten seines Oheims begleitet, eben in dem Dorfe, das unfern der Pachterwohnung lag, über¬ nachtete und auf den ersten Lärm den Bauern, die gegen die Räuber auszogen, zu Hülfe eilte, hatte der Pachter die Rettung seines Lebens und
ohne ſich wenigſtens dringender Gefahr auszu¬ ſetzen, das dem Denner einmal gegebene Wort zu brechen? — Er beſchloß endlich, dieſen Schatz getreulich zu bewahren, bis der Zufall ihm Gele¬ genheit darbieten wuͤrde, es Dennern wieder zuzuſtellen, oder beſſer noch, es, ohne ſein Wort zu brechen, an die Obrigkeit zu bringen. —
Der Ueberfall der Pachterwohnung hatte nicht geringen Schreck in der ganzen Gegend verur¬ ſacht; denn es war das kuͤhnſte Wageſtuͤck, das die Raͤuber ſeit Jahren unternommen und ein ſichrer Beweis, daß die Bande, welche ſich erſt durch gemeine Diebereien, dann durch das Anhalten und Berauben einzelner Reiſenden kund that, be¬ deutend verſtaͤrkt haben mußte. Nur dem Zufall, daß der Neffe des Grafen von Vach, von meh¬ reren Leuten ſeines Oheims begleitet, eben in dem Dorfe, das unfern der Pachterwohnung lag, uͤber¬ nachtete und auf den erſten Laͤrm den Bauern, die gegen die Raͤuber auszogen, zu Huͤlfe eilte, hatte der Pachter die Rettung ſeines Lebens und
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ohne ſich wenigſtens dringender Gefahr auszu¬
ſetzen, das dem Denner einmal gegebene Wort
zu brechen? — Er beſchloß endlich, dieſen Schatz
getreulich zu bewahren, bis der Zufall ihm Gele¬
genheit darbieten wuͤrde, es Dennern wieder
zuzuſtellen, oder beſſer noch, es, ohne ſein Wort
zu brechen, an die Obrigkeit zu bringen. —
Der Ueberfall der Pachterwohnung hatte nicht
geringen Schreck in der ganzen Gegend verur¬
ſacht; denn es war das kuͤhnſte Wageſtuͤck, das die
Raͤuber ſeit Jahren unternommen und ein ſichrer
Beweis, daß die Bande, welche ſich erſt durch
gemeine Diebereien, dann durch das Anhalten
und Berauben einzelner Reiſenden kund that, be¬
deutend verſtaͤrkt haben mußte. Nur dem Zufall,
daß der Neffe des Grafen von Vach, von meh¬
reren Leuten ſeines Oheims begleitet, eben in dem
Dorfe, das unfern der Pachterwohnung lag, uͤber¬
nachtete und auf den erſten Laͤrm den Bauern,
die gegen die Raͤuber auszogen, zu Huͤlfe eilte,
hatte der Pachter die Rettung ſeines Lebens und
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/140>, abgerufen am 22.11.2024.
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