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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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es Dir verleihen möge, mir die Dir erzeigte
Wohlthat mit Deinem Blut und Leben lohnen zu
können. Dein Wunsch ist erfüllt; denn es ist
nunmehr der Augenblick gekommen, in dem du
mir Deine Dankbarkeit, Deine Treue beweisen
kannst. Kleide Dich an; nimm Deine Büchse
und komme mit mir, nur wenige Schritte von
Deiner Wohnung sollst Du das übrige erfahren."
Andres wußte nicht, was er von Denners
Zumuthung halten sollte; der Worte, die er ihm
vorhielt, indessen wohl eingedenk, versicherte er,
wie er bereit sei, alles nur mögliche für ihn zu
unternehmen, so bald es nicht der Rechtschaffen¬
heit, Tugend und Religion zuwider laufe.
"Darüber kannst Du ganz ruhig seyn," rief
Denner, indem er ihm lächelnd auf die Schul¬
ter klopfte; und da er bemerkte, daß Giorgina
aufgesprungen war, und vor Angst zitternd und
bebend ihren Mann umklammerte, nahm er sie
bei den Armen und sprach, sie sanft zurückziehend:
"Laßt Euern Mann nur immer mit mir ziehen,

es Dir verleihen moͤge, mir die Dir erzeigte
Wohlthat mit Deinem Blut und Leben lohnen zu
koͤnnen. Dein Wunſch iſt erfuͤllt; denn es iſt
nunmehr der Augenblick gekommen, in dem du
mir Deine Dankbarkeit, Deine Treue beweiſen
kannſt. Kleide Dich an; nimm Deine Buͤchſe
und komme mit mir, nur wenige Schritte von
Deiner Wohnung ſollſt Du das uͤbrige erfahren.“
Andres wußte nicht, was er von Denners
Zumuthung halten ſollte; der Worte, die er ihm
vorhielt, indeſſen wohl eingedenk, verſicherte er,
wie er bereit ſei, alles nur moͤgliche fuͤr ihn zu
unternehmen, ſo bald es nicht der Rechtſchaffen¬
heit, Tugend und Religion zuwider laufe.
„Daruͤber kannſt Du ganz ruhig ſeyn,“ rief
Denner, indem er ihm laͤchelnd auf die Schul¬
ter klopfte; und da er bemerkte, daß Giorgina
aufgeſprungen war, und vor Angſt zitternd und
bebend ihren Mann umklammerte, nahm er ſie
bei den Armen und ſprach, ſie ſanft zuruͤckziehend:
„Laßt Euern Mann nur immer mit mir ziehen,

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[118/0126] es Dir verleihen moͤge, mir die Dir erzeigte Wohlthat mit Deinem Blut und Leben lohnen zu koͤnnen. Dein Wunſch iſt erfuͤllt; denn es iſt nunmehr der Augenblick gekommen, in dem du mir Deine Dankbarkeit, Deine Treue beweiſen kannſt. Kleide Dich an; nimm Deine Buͤchſe und komme mit mir, nur wenige Schritte von Deiner Wohnung ſollſt Du das uͤbrige erfahren.“ Andres wußte nicht, was er von Denners Zumuthung halten ſollte; der Worte, die er ihm vorhielt, indeſſen wohl eingedenk, verſicherte er, wie er bereit ſei, alles nur moͤgliche fuͤr ihn zu unternehmen, ſo bald es nicht der Rechtſchaffen¬ heit, Tugend und Religion zuwider laufe. „Daruͤber kannſt Du ganz ruhig ſeyn,“ rief Denner, indem er ihm laͤchelnd auf die Schul¬ ter klopfte; und da er bemerkte, daß Giorgina aufgeſprungen war, und vor Angſt zitternd und bebend ihren Mann umklammerte, nahm er ſie bei den Armen und ſprach, ſie ſanft zuruͤckziehend: „Laßt Euern Mann nur immer mit mir ziehen,

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/126>, abgerufen am 22.11.2024.