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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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Fremden die Freijäger und Holzdiebe aus der
Gegend gebannt schienen, und Andres seinem
Posten ruhig vorstehen konnte. Auch sein Jagd¬
glück war wiedergekehrt, so daß er, wie sonst,
beinahe niemals einen Fehlschuß that. Der
Fremde stellte sich zu Michaelis wieder ein und
blieb drei Tage. Der hartnäckigen Weigerung
der Wirthsleute unerachtet war er doch wieder
so freigebig, wie das erstemal. Er versicherte, es
sei nun einmal seine Absicht, sie in Wohlstand
zu versetzen, und so sich selbst das Absteigequartier
im Walde freundlicher und angenehmer zu ma¬
chen.

Nun konnte die bildhübsche Giorgina sich
besser kleiden; sie gestand dem Andres, daß sie
der Fremde mit einer zierlich gearbeiteten goldnen
Nadel, wie sie die Mädchen und Weiber in man¬
cher Gegend Italiens durch das in Zöpfen zusam¬
mengeflochtene aufgewirbelte Haar zu stecken pfle¬
gen, beschenkt habe. Andres zog ein finstres
Gesicht, aber in dem Augenblick war Giorgina

Fremden die Freijaͤger und Holzdiebe aus der
Gegend gebannt ſchienen, und Andres ſeinem
Poſten ruhig vorſtehen konnte. Auch ſein Jagd¬
gluͤck war wiedergekehrt, ſo daß er, wie ſonſt,
beinahe niemals einen Fehlſchuß that. Der
Fremde ſtellte ſich zu Michaelis wieder ein und
blieb drei Tage. Der hartnaͤckigen Weigerung
der Wirthsleute unerachtet war er doch wieder
ſo freigebig, wie das erſtemal. Er verſicherte, es
ſei nun einmal ſeine Abſicht, ſie in Wohlſtand
zu verſetzen, und ſo ſich ſelbſt das Abſteigequartier
im Walde freundlicher und angenehmer zu ma¬
chen.

Nun konnte die bildhuͤbſche Giorgina ſich
beſſer kleiden; ſie geſtand dem Andres, daß ſie
der Fremde mit einer zierlich gearbeiteten goldnen
Nadel, wie ſie die Maͤdchen und Weiber in man¬
cher Gegend Italiens durch das in Zoͤpfen zuſam¬
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[108/0116] Fremden die Freijaͤger und Holzdiebe aus der Gegend gebannt ſchienen, und Andres ſeinem Poſten ruhig vorſtehen konnte. Auch ſein Jagd¬ gluͤck war wiedergekehrt, ſo daß er, wie ſonſt, beinahe niemals einen Fehlſchuß that. Der Fremde ſtellte ſich zu Michaelis wieder ein und blieb drei Tage. Der hartnaͤckigen Weigerung der Wirthsleute unerachtet war er doch wieder ſo freigebig, wie das erſtemal. Er verſicherte, es ſei nun einmal ſeine Abſicht, ſie in Wohlſtand zu verſetzen, und ſo ſich ſelbſt das Abſteigequartier im Walde freundlicher und angenehmer zu ma¬ chen. Nun konnte die bildhuͤbſche Giorgina ſich beſſer kleiden; ſie geſtand dem Andres, daß ſie der Fremde mit einer zierlich gearbeiteten goldnen Nadel, wie ſie die Maͤdchen und Weiber in man¬ cher Gegend Italiens durch das in Zoͤpfen zuſam¬ mengeflochtene aufgewirbelte Haar zu ſtecken pfle¬ gen, beſchenkt habe. Andres zog ein finſtres Geſicht, aber in dem Augenblick war Giorgina

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/116>, abgerufen am 25.11.2024.