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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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beginnen, da er sonst erst in später Nacht in sein
Haus zurückkehren und seine Giorgina in
Furcht und Angst setzen würde.

Der Fremde sagte beim Abschiede noch Gior¬
ginen: daß er ausdrücklich ihr erlaube, sich,
wenn es ihr Vergnügen mache, mit seinen Ge¬
schmeiden zu schmücken, da es ihr ja ohnedies in
diesem einsamen wilden Forst an jeder Belusti¬
gung mangle. Giorgina erröthete vor innerm
Vergnügen, da sie freilich die ihrer Nation eigne
Lust an glänzendem Staat und vorzüglich an kost¬
baren Steinen nicht unterdrücken konnte. -- Nun
schritten Denner und Andres rasch vorwärts
durch den finstern öden Wald. In dem dicksten
Gebüsch schnupperten die Doggen umher und klaff¬
ten, den Herrn mit klugen beredten Augen an¬
schauend. "Hier ist es nicht geheuer," sprach
Andres, spannte den Hahn seiner Büchse und
schritt mit den Hunden bedächtig vor dem frem¬
den Kaufmann her. Oft war es ihm, als rau¬
sche es in den Bäumen und bald erblickte er in

beginnen, da er ſonſt erſt in ſpaͤter Nacht in ſein
Haus zuruͤckkehren und ſeine Giorgina in
Furcht und Angſt ſetzen wuͤrde.

Der Fremde ſagte beim Abſchiede noch Gior¬
ginen: daß er ausdruͤcklich ihr erlaube, ſich,
wenn es ihr Vergnuͤgen mache, mit ſeinen Ge¬
ſchmeiden zu ſchmuͤcken, da es ihr ja ohnedies in
dieſem einſamen wilden Forſt an jeder Beluſti¬
gung mangle. Giorgina erroͤthete vor innerm
Vergnuͤgen, da ſie freilich die ihrer Nation eigne
Luſt an glaͤnzendem Staat und vorzuͤglich an koſt¬
baren Steinen nicht unterdruͤcken konnte. — Nun
ſchritten Denner und Andres raſch vorwaͤrts
durch den finſtern oͤden Wald. In dem dickſten
Gebuͤſch ſchnupperten die Doggen umher und klaff¬
ten, den Herrn mit klugen beredten Augen an¬
ſchauend. „Hier iſt es nicht geheuer,“ ſprach
Andres, ſpannte den Hahn ſeiner Buͤchſe und
ſchritt mit den Hunden bedaͤchtig vor dem frem¬
den Kaufmann her. Oft war es ihm, als rau¬
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[105/0113] beginnen, da er ſonſt erſt in ſpaͤter Nacht in ſein Haus zuruͤckkehren und ſeine Giorgina in Furcht und Angſt ſetzen wuͤrde. Der Fremde ſagte beim Abſchiede noch Gior¬ ginen: daß er ausdruͤcklich ihr erlaube, ſich, wenn es ihr Vergnuͤgen mache, mit ſeinen Ge¬ ſchmeiden zu ſchmuͤcken, da es ihr ja ohnedies in dieſem einſamen wilden Forſt an jeder Beluſti¬ gung mangle. Giorgina erroͤthete vor innerm Vergnuͤgen, da ſie freilich die ihrer Nation eigne Luſt an glaͤnzendem Staat und vorzuͤglich an koſt¬ baren Steinen nicht unterdruͤcken konnte. — Nun ſchritten Denner und Andres raſch vorwaͤrts durch den finſtern oͤden Wald. In dem dickſten Gebuͤſch ſchnupperten die Doggen umher und klaff¬ ten, den Herrn mit klugen beredten Augen an¬ ſchauend. „Hier iſt es nicht geheuer,“ ſprach Andres, ſpannte den Hahn ſeiner Buͤchſe und ſchritt mit den Hunden bedaͤchtig vor dem frem¬ den Kaufmann her. Oft war es ihm, als rau¬ ſche es in den Baͤumen und bald erblickte er in

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/113>, abgerufen am 22.11.2024.