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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"diese Entdeckung dem Freunde mitgetheilt. Durch
"Mittel, die ich Euch, guter Herr Peregrinus Tyß
"weiter zu entwickeln unterlasse, da ihr nicht sonder¬
"lich viel davon verstehen würdet, gelang es dem Herrn,
"der Prinzessin natürliche Gestalt wieder herzustellen
"und sie ins Leben zurückzurufen. Am Ende waren
"aber doch beide hochweise Herren eben so ungeschickte
"Tölpel als der Genius Thetel und die Distel Zeherit.
"Sie hatten nämlich im Eifer die Hauptsache ver¬
"gessen und so kam es, daß die Prinzessin in dem¬
"selben Augenblick, als sie zum Leben erwacht, wie¬
"derum todt niedersinken wollte. Ich allein wußte
"woran es lag, die Liebe zur schönen Gamaheh, die
"in meiner Brust emporgelodert stärker als jemals,
"gab mir Riesenkraft; ich zerriß meine Ketten, ich
"sprang mit einem mächtigen Satz der Holden auf
"die Schulter -- nur ein einziger kleiner Stich gnügte
"das stockende Blut in Wallung zu setzen. Sie leb¬
"te! -- Nun muß ich Euch aber sagen, Herr Pere¬
"grinus Tyß, daß dieser Stich wiederholt werden
"muß, wenn die Prinzessin in Schönheit und Jugend
"fortblühen soll; sie würde entgegengesetzten Falls in
"wenigen Monaten zusammenschrumpfen zum alten
"abgelebten Mütterlein. Deshalb bin ich ihr, das
"werdet Ihr einsehen, ganz unentbehrlich und nur

»dieſe Entdeckung dem Freunde mitgetheilt. Durch
»Mittel, die ich Euch, guter Herr Peregrinus Tyß
»weiter zu entwickeln unterlaſſe, da ihr nicht ſonder¬
»lich viel davon verſtehen würdet, gelang es dem Herrn,
»der Prinzeſſin natürliche Geſtalt wieder herzuſtellen
»und ſie ins Leben zurückzurufen. Am Ende waren
»aber doch beide hochweiſe Herren eben ſo ungeſchickte
»Tölpel als der Genius Thetel und die Diſtel Zeherit.
»Sie hatten nämlich im Eifer die Hauptſache ver¬
»geſſen und ſo kam es, daß die Prinzeſſin in dem¬
»ſelben Augenblick, als ſie zum Leben erwacht, wie¬
»derum todt niederſinken wollte. Ich allein wußte
»woran es lag, die Liebe zur ſchönen Gamaheh, die
»in meiner Bruſt emporgelodert ſtärker als jemals,
»gab mir Rieſenkraft; ich zerriß meine Ketten, ich
»ſprang mit einem mächtigen Satz der Holden auf
»die Schulter — nur ein einziger kleiner Stich gnügte
»das ſtockende Blut in Wallung zu ſetzen. Sie leb¬
»te! — Nun muß ich Euch aber ſagen, Herr Pere¬
»grinus Tyß, daß dieſer Stich wiederholt werden
»muß, wenn die Prinzeſſin in Schönheit und Jugend
»fortblühen ſoll; ſie würde entgegengeſetzten Falls in
»wenigen Monaten zuſammenſchrumpfen zum alten
»abgelebten Mütterlein. Deshalb bin ich ihr, das
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[94/0099] »dieſe Entdeckung dem Freunde mitgetheilt. Durch »Mittel, die ich Euch, guter Herr Peregrinus Tyß »weiter zu entwickeln unterlaſſe, da ihr nicht ſonder¬ »lich viel davon verſtehen würdet, gelang es dem Herrn, »der Prinzeſſin natürliche Geſtalt wieder herzuſtellen »und ſie ins Leben zurückzurufen. Am Ende waren »aber doch beide hochweiſe Herren eben ſo ungeſchickte »Tölpel als der Genius Thetel und die Diſtel Zeherit. »Sie hatten nämlich im Eifer die Hauptſache ver¬ »geſſen und ſo kam es, daß die Prinzeſſin in dem¬ »ſelben Augenblick, als ſie zum Leben erwacht, wie¬ »derum todt niederſinken wollte. Ich allein wußte »woran es lag, die Liebe zur ſchönen Gamaheh, die »in meiner Bruſt emporgelodert ſtärker als jemals, »gab mir Rieſenkraft; ich zerriß meine Ketten, ich »ſprang mit einem mächtigen Satz der Holden auf »die Schulter — nur ein einziger kleiner Stich gnügte »das ſtockende Blut in Wallung zu ſetzen. Sie leb¬ »te! — Nun muß ich Euch aber ſagen, Herr Pere¬ »grinus Tyß, daß dieſer Stich wiederholt werden »muß, wenn die Prinzeſſin in Schönheit und Jugend »fortblühen ſoll; ſie würde entgegengeſetzten Falls in »wenigen Monaten zuſammenſchrumpfen zum alten »abgelebten Mütterlein. Deshalb bin ich ihr, das »werdet Ihr einſehen, ganz unentbehrlich und nur

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/99>, abgerufen am 24.11.2024.