Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.seine Tölpelei ein und wollte die Dame in seinen Man¬ Halb ohnmächtig wollte die Dame zusammensin¬ Da nahm ohne Weiteres Peregrinus das feder¬ ſeine Tölpelei ein und wollte die Dame in ſeinen Man¬ Halb ohnmächtig wollte die Dame zuſammenſin¬ Da nahm ohne Weiteres Peregrinus das feder¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0044" n="39"/> ſeine Tölpelei ein und wollte die Dame in ſeinen Man¬<lb/> tel hüllen. Die Dame wehrte dies indeſſen ab, in¬<lb/> dem ſie jammerte: »Nein, mein lieber Peregrin!<lb/> das hilft mir nichts! — Meine Füße — ach meine Füße,<lb/> umkommen muß ich vor fürchterlichem Schmerz.» —</p><lb/> <p>Halb ohnmächtig wollte die Dame zuſammenſin¬<lb/> ken, indem ſie mit erſterbender Stimme rief: »Trage<lb/> mich, trage mich, mein holder Freund!» —</p><lb/> <p>Da nahm ohne Weiteres Peregrinus das feder¬<lb/> leichte Dämchen auf den Arm, wie ein Kind und wik¬<lb/> kelte ſie ſorglich ein in den weiten Mantel. Kaum<lb/> war er aber eine kleine Strecke mit der ſüßen Laſt fort¬<lb/> geſchritten; als ihn ſtärker und ſtärker der wilde Tau¬<lb/> mel brünſtiger Luſt erfaßte. Er bedeckte Nacken, Bu¬<lb/> ſen des holden Weſens, das ſich feſt an ſeine Bruſt<lb/> geſchmiegt hatte, mit glühenden Küßen, indem er<lb/> halb ſinnlos fortrannte durch die Straßen. Endlich<lb/> war es ihm, als erwache er mit einem Ruck aus dem<lb/> Traum; er befand ſich dicht vor einer Hausthüre und<lb/> aufſchauend erkannte er ſein Haus auf dem Roßmarkt.<lb/> Nun erſt fiel ihm ein, daß er die Dame ja gar nicht<lb/> nach ihrer Wohnung gefragt, mit Gewalt nahm er<lb/> ſich zuſammen, und fragte: »Fräulein! — himmli¬<lb/> ſches göttliches Weſen, wo wohnen Sie?» »Ey,»<lb/> erwiederte die Dame, indem ſie das Köpfchen empor¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0044]
ſeine Tölpelei ein und wollte die Dame in ſeinen Man¬
tel hüllen. Die Dame wehrte dies indeſſen ab, in¬
dem ſie jammerte: »Nein, mein lieber Peregrin!
das hilft mir nichts! — Meine Füße — ach meine Füße,
umkommen muß ich vor fürchterlichem Schmerz.» —
Halb ohnmächtig wollte die Dame zuſammenſin¬
ken, indem ſie mit erſterbender Stimme rief: »Trage
mich, trage mich, mein holder Freund!» —
Da nahm ohne Weiteres Peregrinus das feder¬
leichte Dämchen auf den Arm, wie ein Kind und wik¬
kelte ſie ſorglich ein in den weiten Mantel. Kaum
war er aber eine kleine Strecke mit der ſüßen Laſt fort¬
geſchritten; als ihn ſtärker und ſtärker der wilde Tau¬
mel brünſtiger Luſt erfaßte. Er bedeckte Nacken, Bu¬
ſen des holden Weſens, das ſich feſt an ſeine Bruſt
geſchmiegt hatte, mit glühenden Küßen, indem er
halb ſinnlos fortrannte durch die Straßen. Endlich
war es ihm, als erwache er mit einem Ruck aus dem
Traum; er befand ſich dicht vor einer Hausthüre und
aufſchauend erkannte er ſein Haus auf dem Roßmarkt.
Nun erſt fiel ihm ein, daß er die Dame ja gar nicht
nach ihrer Wohnung gefragt, mit Gewalt nahm er
ſich zuſammen, und fragte: »Fräulein! — himmli¬
ſches göttliches Weſen, wo wohnen Sie?» »Ey,»
erwiederte die Dame, indem ſie das Köpfchen empor¬
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