Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn Selbst kaufte er sorgsam bunte Weihnachtslich¬ des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn Selbſt kaufte er ſorgſam bunte Weihnachtslich¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0030" n="25"/> des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn<lb/> die treue Seele gar gewiſſenhaft auszuführen pflegte.<lb/> Die Feier der Geburtstage des Vaters und der Mut¬<lb/> ter, begann Peregrinus ſchon am frühen Morgen,<lb/> damit, daß er, wie es ſonſt zu ſeiner Knabenzeit ge¬<lb/> ſchehen, einen ſchönen Blumenkranz in das Zimmer<lb/> trug, wo die Eltern zu frühſtücken pflegten und aus¬<lb/> wendig gelernte Verſe herſagte. — An ſeinem eignen<lb/> Tauffeſte konnte er ſich natürlicherweiſe nicht an die<lb/> Tafel ſetzen, da er nicht längſt geboren, Aline mußte<lb/> daher alles allein beſorgen, d. h. die Gäſte zum Trin¬<lb/> ken nöthigen, überhaupt wie man zu ſagen pflegt,<lb/> die Honneurs der Tafel machen; ſonſt geſchah alles wie<lb/> bei den übrigen Feſten. — Außer denſelben gab es<lb/> aber noch für Peregrinus einen beſondern Freudentag<lb/> oder vielmehr Freudenabend im Jahre, und das war<lb/> die Weihnachts-Beſcheerung, die mehr als jede andere<lb/> Luſt, ſein junges Gemüth in ſüßem frommen Ent¬<lb/> zücken aufgeregt hatte.</p><lb/> <p>Selbſt kaufte er ſorgſam bunte Weihnachtslich¬<lb/> ter, Spielſachen, Naſchwerk, ganz in dem Sinn<lb/> ein, wie es die Eltern ihm in ſeinen Knabenjahren<lb/> beſcheert hatten, und dann ging die Beſcheerung vor<lb/> ſich, wie es der geneigte Leſer bereits erfahren. — —</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0030]
des Weins an Hausarme, welches Gebot des Herrn
die treue Seele gar gewiſſenhaft auszuführen pflegte.
Die Feier der Geburtstage des Vaters und der Mut¬
ter, begann Peregrinus ſchon am frühen Morgen,
damit, daß er, wie es ſonſt zu ſeiner Knabenzeit ge¬
ſchehen, einen ſchönen Blumenkranz in das Zimmer
trug, wo die Eltern zu frühſtücken pflegten und aus¬
wendig gelernte Verſe herſagte. — An ſeinem eignen
Tauffeſte konnte er ſich natürlicherweiſe nicht an die
Tafel ſetzen, da er nicht längſt geboren, Aline mußte
daher alles allein beſorgen, d. h. die Gäſte zum Trin¬
ken nöthigen, überhaupt wie man zu ſagen pflegt,
die Honneurs der Tafel machen; ſonſt geſchah alles wie
bei den übrigen Feſten. — Außer denſelben gab es
aber noch für Peregrinus einen beſondern Freudentag
oder vielmehr Freudenabend im Jahre, und das war
die Weihnachts-Beſcheerung, die mehr als jede andere
Luſt, ſein junges Gemüth in ſüßem frommen Ent¬
zücken aufgeregt hatte.
Selbſt kaufte er ſorgſam bunte Weihnachtslich¬
ter, Spielſachen, Naſchwerk, ganz in dem Sinn
ein, wie es die Eltern ihm in ſeinen Knabenjahren
beſcheert hatten, und dann ging die Beſcheerung vor
ſich, wie es der geneigte Leſer bereits erfahren. — —
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