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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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sonderbaren Creatur, als Peregrinus ihr zuflüsterte:
das ist mein guter lieber Meister Floh.

"Mein bester Peregrinus," sprach nun Meister
Floh sehr zärtlich: "meine holde liebe Frau, ich muß
euch jetzt verlassen und zurückkehren zu meinem Volk,
doch werde ich euch treu und freundlich gewogen blei¬
ben immerdar und ihr sollt meine Gegenwart auf euch
ergötzliche Weise verspüren. Lebt wohl, lebt beide
herzlich wohl! Alles Glück mit Euch!"

Meister Floh hatte während dieser Zeit seine na¬
türliche Gestalt angenommen und war spurlos ver¬
schwunden. --

Wirklich soll sich auch Meister Floh in der Fa¬
milie des Herrn Peregrinus Tyß stets als ein guter
Hausgeist bewiesen haben, und vorzüglich thätig ge¬
wesen seyn, als nach Jahresfrist ein kleiner Peregri¬
nus das holde Paar erfreute. Da hat Meister Floh
am Bette der holden Frau gesessen und der Wärterin
in die Nase gestochen, wenn sie eingeschlafen, ist in
die mißrathene Krankensuppe hinein und wieder her¬
ausgesprungen u. s. w.

Gar hübsch war es aber von dem Meister Floh,
daß er der Tyßischen Nachkommenschaft am Christ¬
tage es nie an den zierlichsten, von den geschicktesten
Künstlern seines Volks ausgearbeiteten Spielsächelchen

ſonderbaren Creatur, als Peregrinus ihr zuflüſterte:
das iſt mein guter lieber Meiſter Floh.

»Mein beſter Peregrinus,» ſprach nun Meiſter
Floh ſehr zärtlich: »meine holde liebe Frau, ich muß
euch jetzt verlaſſen und zurückkehren zu meinem Volk,
doch werde ich euch treu und freundlich gewogen blei¬
ben immerdar und ihr ſollt meine Gegenwart auf euch
ergötzliche Weiſe verſpüren. Lebt wohl, lebt beide
herzlich wohl! Alles Glück mit Euch!»

Meiſter Floh hatte während dieſer Zeit ſeine na¬
türliche Geſtalt angenommen und war ſpurlos ver¬
ſchwunden. —

Wirklich ſoll ſich auch Meiſter Floh in der Fa¬
milie des Herrn Peregrinus Tyß ſtets als ein guter
Hausgeiſt bewieſen haben, und vorzüglich thätig ge¬
weſen ſeyn, als nach Jahresfriſt ein kleiner Peregri¬
nus das holde Paar erfreute. Da hat Meiſter Floh
am Bette der holden Frau geſeſſen und der Wärterin
in die Naſe geſtochen, wenn ſie eingeſchlafen, iſt in
die mißrathene Krankenſuppe hinein und wieder her¬
ausgeſprungen u. ſ. w.

Gar hübſch war es aber von dem Meiſter Floh,
daß er der Tyßiſchen Nachkommenſchaft am Chriſt¬
tage es nie an den zierlichſten, von den geſchickteſten
Künſtlern ſeines Volks ausgearbeiteten Spielſächelchen

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[266/0271] ſonderbaren Creatur, als Peregrinus ihr zuflüſterte: das iſt mein guter lieber Meiſter Floh. »Mein beſter Peregrinus,» ſprach nun Meiſter Floh ſehr zärtlich: »meine holde liebe Frau, ich muß euch jetzt verlaſſen und zurückkehren zu meinem Volk, doch werde ich euch treu und freundlich gewogen blei¬ ben immerdar und ihr ſollt meine Gegenwart auf euch ergötzliche Weiſe verſpüren. Lebt wohl, lebt beide herzlich wohl! Alles Glück mit Euch!» Meiſter Floh hatte während dieſer Zeit ſeine na¬ türliche Geſtalt angenommen und war ſpurlos ver¬ ſchwunden. — Wirklich ſoll ſich auch Meiſter Floh in der Fa¬ milie des Herrn Peregrinus Tyß ſtets als ein guter Hausgeiſt bewieſen haben, und vorzüglich thätig ge¬ weſen ſeyn, als nach Jahresfriſt ein kleiner Peregri¬ nus das holde Paar erfreute. Da hat Meiſter Floh am Bette der holden Frau geſeſſen und der Wärterin in die Naſe geſtochen, wenn ſie eingeſchlafen, iſt in die mißrathene Krankenſuppe hinein und wieder her¬ ausgeſprungen u. ſ. w. Gar hübſch war es aber von dem Meiſter Floh, daß er der Tyßiſchen Nachkommenſchaft am Chriſt¬ tage es nie an den zierlichſten, von den geſchickteſten Künſtlern ſeines Volks ausgearbeiteten Spielſächelchen

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/271>, abgerufen am 27.11.2024.