Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.heiligen Weihe der Liebe regten sich die höchsten Herr Peregrinus Tyß hatte in der Nähe der Der geneigte Leser erläßt es mir wohl, den Hoch¬ Gerne überlasse ich es auch den schönen Leserin¬ Es war Mitternacht, als plötzlich der balsami¬ heiligen Weihe der Liebe regten ſich die höchſten Herr Peregrinus Tyß hatte in der Nähe der Der geneigte Leſer erläßt es mir wohl, den Hoch¬ Gerne überlaſſe ich es auch den ſchönen Leſerin¬ Es war Mitternacht, als plötzlich der balſami¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0268" n="263"/> heiligen Weihe der Liebe regten ſich die höchſten<lb/> Wonnen des Lebens und ſprühten und loderten empor,<lb/> reines Aetherfeuer des Himmels! —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Herr Peregrinus Tyß hatte in der Nähe der<lb/> Stadt ein gar ſchönes Landhaus gekauft, und hier<lb/> ſollte an Einem Tage ſeine, ſo wie die Hochzeit ſeines<lb/> Freundes George Pepuſch mit der kleinen Dörtje El¬<lb/> verdink, gefeiert werden.</p><lb/> <p>Der geneigte Leſer erläßt es mir wohl, den Hoch¬<lb/> zeitſchmaus zu beſchreiben, ſo wie genau zu ſagen,<lb/> wie ſich übrigens alles an dem feſtlichen Tage begeben.</p><lb/> <p>Gerne überlaſſe ich es auch den ſchönen Leſerin¬<lb/> nen, den Anzug der beiden Bräute ſo zu ordnen, wie<lb/> das Bild davon ihrer Fantaſie gerade vorſchwebt. Zu<lb/> bemerken iſt nur, daß Peregrinus und ſein holdes<lb/> Röschen die heitre kindliche Unbefangenheit ſelbſt, Ge¬<lb/> orge und Dörtje dagegen tief in ſich gekehrt waren<lb/> und Blick in Blick geſenkt, nur ſich zu ſchauen, zu<lb/> fühlen, zu denken ſchienen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es war Mitternacht, als plötzlich der balſami¬<lb/> ſche Geruch der großblumigen Fackel-Diſtel den gan¬<lb/> zen weiten Garten, das ganze Landhaus durchdrang.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0268]
heiligen Weihe der Liebe regten ſich die höchſten
Wonnen des Lebens und ſprühten und loderten empor,
reines Aetherfeuer des Himmels! —
Herr Peregrinus Tyß hatte in der Nähe der
Stadt ein gar ſchönes Landhaus gekauft, und hier
ſollte an Einem Tage ſeine, ſo wie die Hochzeit ſeines
Freundes George Pepuſch mit der kleinen Dörtje El¬
verdink, gefeiert werden.
Der geneigte Leſer erläßt es mir wohl, den Hoch¬
zeitſchmaus zu beſchreiben, ſo wie genau zu ſagen,
wie ſich übrigens alles an dem feſtlichen Tage begeben.
Gerne überlaſſe ich es auch den ſchönen Leſerin¬
nen, den Anzug der beiden Bräute ſo zu ordnen, wie
das Bild davon ihrer Fantaſie gerade vorſchwebt. Zu
bemerken iſt nur, daß Peregrinus und ſein holdes
Röschen die heitre kindliche Unbefangenheit ſelbſt, Ge¬
orge und Dörtje dagegen tief in ſich gekehrt waren
und Blick in Blick geſenkt, nur ſich zu ſchauen, zu
fühlen, zu denken ſchienen.
Es war Mitternacht, als plötzlich der balſami¬
ſche Geruch der großblumigen Fackel-Diſtel den gan¬
zen weiten Garten, das ganze Landhaus durchdrang.
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