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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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ben sich Beide, die Prinzessin Gamaheh und die Di¬
stel Zeherit, und Peregrinus drückte sie fest an sein
flammendes Herz.

So wie er sie ließ, fielen sie sich in hohem Ent¬
zücken in die Arme; -- verschwunden war die Lei¬
chenbläße von ihrem Antlitz und frisches jugendliches
Leben blühte auf ihren Wangen, leuchtete aus ihren
Augen.

Meister Floh, der so lange wie ein zierlicher
Trabant an der Seite des Thrones gestanden, nahm
plötzlich seine natürliche Gestalt an, und sprang, in¬
dem er laut gellend rief: "Alte Liebe rostet nicht!"
mit einem tüchtigen Satz hinein in Dörtjens Nacken.

Doch o Wunder, in demselben Augenblick lag
auch Röschen in hoher unbeschreiblicher Anmuth hol¬
der Jungfräulichkeit prangend, überstrahlt von dem
Glanz der reinsten Liebe, wie ein Cherub des Him¬
mels, an Peregrinus Busen.

Da rauschten die Zweige der Cedern, und hö¬
her und freudiger erhoben die Blumen ihre Häupter
und gleißende Paradiesvögel schwangen sich durch den
Saal, und süße Melodien strömten aus den dunklen
Büschen, und wie aus weiter Ferne hallte jauchzen¬
der Jubel, und ein tausendstimmiger Hymnus der
überschwenglichsten Lust erfüllte die Lüfte, und in der

ben ſich Beide, die Prinzeſſin Gamaheh und die Di¬
ſtel Zeherit, und Peregrinus drückte ſie feſt an ſein
flammendes Herz.

So wie er ſie ließ, fielen ſie ſich in hohem Ent¬
zücken in die Arme; — verſchwunden war die Lei¬
chenbläße von ihrem Antlitz und friſches jugendliches
Leben blühte auf ihren Wangen, leuchtete aus ihren
Augen.

Meiſter Floh, der ſo lange wie ein zierlicher
Trabant an der Seite des Thrones geſtanden, nahm
plötzlich ſeine natürliche Geſtalt an, und ſprang, in¬
dem er laut gellend rief: »Alte Liebe roſtet nicht!»
mit einem tüchtigen Satz hinein in Dörtjens Nacken.

Doch o Wunder, in demſelben Augenblick lag
auch Röschen in hoher unbeſchreiblicher Anmuth hol¬
der Jungfräulichkeit prangend, überſtrahlt von dem
Glanz der reinſten Liebe, wie ein Cherub des Him¬
mels, an Peregrinus Buſen.

Da rauſchten die Zweige der Cedern, und hö¬
her und freudiger erhoben die Blumen ihre Häupter
und gleißende Paradiesvögel ſchwangen ſich durch den
Saal, und ſüße Melodien ſtrömten aus den dunklen
Büſchen, und wie aus weiter Ferne hallte jauchzen¬
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[262/0267] ben ſich Beide, die Prinzeſſin Gamaheh und die Di¬ ſtel Zeherit, und Peregrinus drückte ſie feſt an ſein flammendes Herz. So wie er ſie ließ, fielen ſie ſich in hohem Ent¬ zücken in die Arme; — verſchwunden war die Lei¬ chenbläße von ihrem Antlitz und friſches jugendliches Leben blühte auf ihren Wangen, leuchtete aus ihren Augen. Meiſter Floh, der ſo lange wie ein zierlicher Trabant an der Seite des Thrones geſtanden, nahm plötzlich ſeine natürliche Geſtalt an, und ſprang, in¬ dem er laut gellend rief: »Alte Liebe roſtet nicht!» mit einem tüchtigen Satz hinein in Dörtjens Nacken. Doch o Wunder, in demſelben Augenblick lag auch Röschen in hoher unbeſchreiblicher Anmuth hol¬ der Jungfräulichkeit prangend, überſtrahlt von dem Glanz der reinſten Liebe, wie ein Cherub des Him¬ mels, an Peregrinus Buſen. Da rauſchten die Zweige der Cedern, und hö¬ her und freudiger erhoben die Blumen ihre Häupter und gleißende Paradiesvögel ſchwangen ſich durch den Saal, und ſüße Melodien ſtrömten aus den dunklen Büſchen, und wie aus weiter Ferne hallte jauchzen¬ der Jubel, und ein tauſendſtimmiger Hymnus der überſchwenglichſten Luſt erfüllte die Lüfte, und in der

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/267>, abgerufen am 28.11.2024.