Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.verschlungenen Zweige der Cedern glänzend, wie mit Peregrinus erkannte sich selbst, er fühlte, daß Im fernsten Hintergrunde bemühete sich der Ge¬ Hier kroch aber der garstige Egelprinz in wider¬ In der Mitte des Saals saßen auf colossalen Dicht an den Stufen des Thrones schienen aber 17 *
verſchlungenen Zweige der Cedern glänzend, wie mit Peregrinus erkannte ſich ſelbſt, er fühlte, daß Im fernſten Hintergrunde bemühete ſich der Ge¬ Hier kroch aber der garſtige Egelprinz in wider¬ In der Mitte des Saals ſaßen auf coloſſalen Dicht an den Stufen des Thrones ſchienen aber 17 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262" n="257"/> verſchlungenen Zweige der Cedern glänzend, wie mit<lb/> liebenden Augen hinabblickte.</p><lb/> <p>Peregrinus erkannte ſich ſelbſt, er fühlte, daß<lb/> der zum Leben entzündete Karfunkel glühe in ſeiner<lb/> eigenen Bruſt.</p><lb/> <p>Im fernſten Hintergrunde bemühete ſich der Ge¬<lb/> nius Thetel in die Lüfte zu ſteigen, doch erreichte er<lb/> nicht die halbe Höhe der Cedernſtämme, ſondern<lb/> plumpte ſchmachvoll zur Erde nieder.</p><lb/> <p>Hier kroch aber der garſtige Egelprinz in wider¬<lb/> wärtigen Krümmungen hin und her, und ſuchte ſich<lb/> auf ekelhafte Weiſe bald dick aufzublaſen, bald ſich<lb/> lang zu ziehen, und dabei ſtöhnte er: Gamaheh —<lb/> doch mein!</p><lb/> <p>In der Mitte des Saals ſaßen auf coloſſalen<lb/> Mikroskopen, Leuwenhöck und Swammerdamm und<lb/> ſchnitten gar klägliche, jämmerliche Geſichter, indem<lb/> ſie ſich vorwurfsvoll wechſelsweiſe zuriefen: Seht<lb/> ihr, das war der Punkt im Horoskop, deſſen Bedeu¬<lb/> tung ihr nicht herausbringen konntet. Auf ewig iſt<lb/> uns der Talisman verloren!</p><lb/> <p>Dicht an den Stufen des Thrones ſchienen aber<lb/> Dörtje Elverdink und George Pepuſch nicht ſowohl<lb/> zu ſchlummern, als in tiefe Ohnmacht verſunken.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">17 *<lb/></fw> </div> </div> </body> </text> </TEI> [257/0262]
verſchlungenen Zweige der Cedern glänzend, wie mit
liebenden Augen hinabblickte.
Peregrinus erkannte ſich ſelbſt, er fühlte, daß
der zum Leben entzündete Karfunkel glühe in ſeiner
eigenen Bruſt.
Im fernſten Hintergrunde bemühete ſich der Ge¬
nius Thetel in die Lüfte zu ſteigen, doch erreichte er
nicht die halbe Höhe der Cedernſtämme, ſondern
plumpte ſchmachvoll zur Erde nieder.
Hier kroch aber der garſtige Egelprinz in wider¬
wärtigen Krümmungen hin und her, und ſuchte ſich
auf ekelhafte Weiſe bald dick aufzublaſen, bald ſich
lang zu ziehen, und dabei ſtöhnte er: Gamaheh —
doch mein!
In der Mitte des Saals ſaßen auf coloſſalen
Mikroskopen, Leuwenhöck und Swammerdamm und
ſchnitten gar klägliche, jämmerliche Geſichter, indem
ſie ſich vorwurfsvoll wechſelsweiſe zuriefen: Seht
ihr, das war der Punkt im Horoskop, deſſen Bedeu¬
tung ihr nicht herausbringen konntet. Auf ewig iſt
uns der Talisman verloren!
Dicht an den Stufen des Thrones ſchienen aber
Dörtje Elverdink und George Pepuſch nicht ſowohl
zu ſchlummern, als in tiefe Ohnmacht verſunken.
17 *
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |