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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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täubung und -- gewahrte zu seinem nicht geringen
Erstaunen den Meister Floh, der in seiner mikrosko¬
pischen Gestalt, jedoch in den schönsten faltenreichen
Talar gehüllt, eine hochauflodernde Fackel in den Vor¬
derpfötchen haltend, emsig und geschäftig in dem Zim¬
mer auf und niederhüpfte und dabei seine gellende
Töne ausstieß.

Herr Peregrinus wollte sich ganz aus dem Schlafe
ermuntern, doch plötzlich zuckten tausend feurige Blitze
durch das Gemach, das bald von einem einzigen glü¬
henden Feuerballe erfüllt schien.

Da durchzog aber ein milder aromatischer Duft
das wilde Feuer, das bald wegloderte und zum sanf¬
ten Mondesschimmer wurde.

Peregrinus fand sich wieder auf einem prächti¬
gen Throne stehend, in den reichen Gewändern eines
indischen Königs, das funkelnde Diadem auf dem
Haupte, die bedeutungsvolle Lotosblume statt des
Scepters in der Hand. Der Thron stand in einem
unabsehbaren Saal errichtet, dessen tausend Säulen
schlanke, himmelhohe Cedern waren.

Dazwischen erhoben aus dunklem Gesträuch die
schönsten Rosen, so wie wundervolle süßduftende Blu¬
men jeder Art, ihre Häupter empor, wie in dürsten¬
der Sehnsucht nach dem reinen Azur, das durch die

täubung und — gewahrte zu ſeinem nicht geringen
Erſtaunen den Meiſter Floh, der in ſeiner mikrosko¬
piſchen Geſtalt, jedoch in den ſchönſten faltenreichen
Talar gehüllt, eine hochauflodernde Fackel in den Vor¬
derpfötchen haltend, emſig und geſchäftig in dem Zim¬
mer auf und niederhüpfte und dabei ſeine gellende
Töne ausſtieß.

Herr Peregrinus wollte ſich ganz aus dem Schlafe
ermuntern, doch plötzlich zuckten tauſend feurige Blitze
durch das Gemach, das bald von einem einzigen glü¬
henden Feuerballe erfüllt ſchien.

Da durchzog aber ein milder aromatiſcher Duft
das wilde Feuer, das bald wegloderte und zum ſanf¬
ten Mondesſchimmer wurde.

Peregrinus fand ſich wieder auf einem prächti¬
gen Throne ſtehend, in den reichen Gewändern eines
indiſchen Königs, das funkelnde Diadem auf dem
Haupte, die bedeutungsvolle Lotosblume ſtatt des
Scepters in der Hand. Der Thron ſtand in einem
unabſehbaren Saal errichtet, deſſen tauſend Säulen
ſchlanke, himmelhohe Cedern waren.

Dazwiſchen erhoben aus dunklem Geſträuch die
ſchönſten Roſen, ſo wie wundervolle ſüßduftende Blu¬
men jeder Art, ihre Häupter empor, wie in dürſten¬
der Sehnſucht nach dem reinen Azur, das durch die

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[256/0261] täubung und — gewahrte zu ſeinem nicht geringen Erſtaunen den Meiſter Floh, der in ſeiner mikrosko¬ piſchen Geſtalt, jedoch in den ſchönſten faltenreichen Talar gehüllt, eine hochauflodernde Fackel in den Vor¬ derpfötchen haltend, emſig und geſchäftig in dem Zim¬ mer auf und niederhüpfte und dabei ſeine gellende Töne ausſtieß. Herr Peregrinus wollte ſich ganz aus dem Schlafe ermuntern, doch plötzlich zuckten tauſend feurige Blitze durch das Gemach, das bald von einem einzigen glü¬ henden Feuerballe erfüllt ſchien. Da durchzog aber ein milder aromatiſcher Duft das wilde Feuer, das bald wegloderte und zum ſanf¬ ten Mondesſchimmer wurde. Peregrinus fand ſich wieder auf einem prächti¬ gen Throne ſtehend, in den reichen Gewändern eines indiſchen Königs, das funkelnde Diadem auf dem Haupte, die bedeutungsvolle Lotosblume ſtatt des Scepters in der Hand. Der Thron ſtand in einem unabſehbaren Saal errichtet, deſſen tauſend Säulen ſchlanke, himmelhohe Cedern waren. Dazwiſchen erhoben aus dunklem Geſträuch die ſchönſten Roſen, ſo wie wundervolle ſüßduftende Blu¬ men jeder Art, ihre Häupter empor, wie in dürſten¬ der Sehnſucht nach dem reinen Azur, das durch die

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/261>, abgerufen am 28.11.2024.