Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Heiterkeit des Himmels gebracht. Sie räumte schnell Peregrinus nahm einige Goldstücke aus der Ta¬ Heiterkeit des Himmels gebracht. Sie räumte ſchnell Peregrinus nahm einige Goldſtücke aus der Ta¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0236" n="231"/> Heiterkeit des Himmels gebracht. Sie räumte ſchnell<lb/> des Vaters Lehnſtuhl ab, der mit Büchern, Scrip¬<lb/> turen, Heften, ungebundenen Drucken bepackt war,<lb/> rückte ihn heran und lud mit anmuthiger Gaſtlichkeit<lb/> den Peregrinus ein, ſich niederzulaſſen. Dann holte<lb/> ſie den ſauber gebundenen Arioſt hervor, fuhr mit ei¬<lb/> nem leinenen Tuch leiſe über die Maroquinbände und<lb/> überreichte das Meiſterwerk der Buchbinderkunſt dem<lb/> Peregrinus mit leuchtenden Blicken, wohl wiſſend,<lb/> daß Peregrinus der ſchönen Arbeit des Vaters ſeinen<lb/> Beifall nicht verſagen werde. —</p><lb/> <p>Peregrinus nahm einige Goldſtücke aus der Ta¬<lb/> ſche, die Holde dieß gewahrend, verſicherte ſchnell,<lb/> daß ſie den Preis der Arbeit nicht wiſſe und daher<lb/> keine Bezahlung annehmen könne, Herr Peregrinus<lb/> möge es ſich aber gefallen laſſen, einige Augenblicke<lb/> zu verweilen, da der Vater gleich zurückkommen müſſe.<lb/> Dem Peregrinus war es, als ſchmölze das nichtswür¬<lb/> dige Metall in ſeiner Hand in einen Klumpen zuſam¬<lb/> men, er ſteckte die Goldſtücke ſchneller wieder ein, als<lb/> er ſie hervorgeholt. Das Mädchen griff jetzt, als<lb/> Peregrinus ſich mechaniſch in Lämmerhirts breiten<lb/> Lehnſeſſel niedergelaſſen, nach ihrem Stuhl, aus in¬<lb/> ſtinktmäßiger Höflichkeit ſprang Herr Peregrinus auf<lb/> und wollte den Stuhl heranrücken, da geſchah es aber,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0236]
Heiterkeit des Himmels gebracht. Sie räumte ſchnell
des Vaters Lehnſtuhl ab, der mit Büchern, Scrip¬
turen, Heften, ungebundenen Drucken bepackt war,
rückte ihn heran und lud mit anmuthiger Gaſtlichkeit
den Peregrinus ein, ſich niederzulaſſen. Dann holte
ſie den ſauber gebundenen Arioſt hervor, fuhr mit ei¬
nem leinenen Tuch leiſe über die Maroquinbände und
überreichte das Meiſterwerk der Buchbinderkunſt dem
Peregrinus mit leuchtenden Blicken, wohl wiſſend,
daß Peregrinus der ſchönen Arbeit des Vaters ſeinen
Beifall nicht verſagen werde. —
Peregrinus nahm einige Goldſtücke aus der Ta¬
ſche, die Holde dieß gewahrend, verſicherte ſchnell,
daß ſie den Preis der Arbeit nicht wiſſe und daher
keine Bezahlung annehmen könne, Herr Peregrinus
möge es ſich aber gefallen laſſen, einige Augenblicke
zu verweilen, da der Vater gleich zurückkommen müſſe.
Dem Peregrinus war es, als ſchmölze das nichtswür¬
dige Metall in ſeiner Hand in einen Klumpen zuſam¬
men, er ſteckte die Goldſtücke ſchneller wieder ein, als
er ſie hervorgeholt. Das Mädchen griff jetzt, als
Peregrinus ſich mechaniſch in Lämmerhirts breiten
Lehnſeſſel niedergelaſſen, nach ihrem Stuhl, aus in¬
ſtinktmäßiger Höflichkeit ſprang Herr Peregrinus auf
und wollte den Stuhl heranrücken, da geſchah es aber,
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