Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.schen Furcht und schwankender Hoffnung, ein mühse¬ Und, unterbrach Peregrinus den Flohbändiger Der Flohbändiger glotzte den Peregrinus an mit 13 *
ſchen Furcht und ſchwankender Hoffnung, ein mühſe¬ Und, unterbrach Peregrinus den Flohbändiger Der Flohbändiger glotzte den Peregrinus an mit 13 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0200" n="195"/> ſchen Furcht und ſchwankender Hoffnung, ein mühſe¬<lb/> liges Scheinleben geführt hat. — Ach! nur ein Schein¬<lb/> leben konnte die ſüße Gamaheh durch die tiefſte magiſche<lb/> Kunſt gewinnen, da der wirkende Talisman uns ge¬<lb/> raubt war! Ihr allein habt ſie getödtet, ihr allein<lb/> könnet ihr Leben einhauchen, wenn der Karfunkel auf¬<lb/> geglüht iſt in Eurer Bruſt! —</p><lb/> <p>Und, unterbrach Peregrinus den Flohbändiger<lb/> aufs neue, und jenes Ereigniß, wodurch die Kraft<lb/> des Talismans geweckt werden ſoll, wißt ihr mir<lb/> das zu deuten, Herr Leuwenhöck?</p><lb/> <p>Der Flohbändiger glotzte den Peregrinus an mit<lb/> weit aufgeriſſenen Augen, und ſah gerade ſo aus,<lb/> wie einer, den plötzlich große Verlegenheit überraſcht<lb/> und der nicht weiß, was er ſagen ſoll. Die Gedan¬<lb/> ken lauteten: »Wetter, wie iſt es gekommen, daß<lb/> »ich viel mehr geſagt habe, als ich eigentlich ſagen<lb/> »wollte? Hätte ich wenigſtens nicht von dem Talis¬<lb/> »man das Maul halten ſollen, den der glückſelige<lb/> »Schlingel im Leibe trägt, und der ihm ſo viel Macht<lb/> »geben kann über uns, daß wir alle nach ſeiner Pfeife<lb/> »tanzen müſſen? — Und nun ſoll ich ihm das Er¬<lb/> »eigniß ſagen, von dem das Erwachen der Kraft ſei¬<lb/> »nes Talismans abhängt! — Darf ich ihm denn<lb/> »geſtehen, daß ich es ſelbſt nicht weiß, daß alle meine<lb/> <fw place="bottom" type="sig">13 *<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0200]
ſchen Furcht und ſchwankender Hoffnung, ein mühſe¬
liges Scheinleben geführt hat. — Ach! nur ein Schein¬
leben konnte die ſüße Gamaheh durch die tiefſte magiſche
Kunſt gewinnen, da der wirkende Talisman uns ge¬
raubt war! Ihr allein habt ſie getödtet, ihr allein
könnet ihr Leben einhauchen, wenn der Karfunkel auf¬
geglüht iſt in Eurer Bruſt! —
Und, unterbrach Peregrinus den Flohbändiger
aufs neue, und jenes Ereigniß, wodurch die Kraft
des Talismans geweckt werden ſoll, wißt ihr mir
das zu deuten, Herr Leuwenhöck?
Der Flohbändiger glotzte den Peregrinus an mit
weit aufgeriſſenen Augen, und ſah gerade ſo aus,
wie einer, den plötzlich große Verlegenheit überraſcht
und der nicht weiß, was er ſagen ſoll. Die Gedan¬
ken lauteten: »Wetter, wie iſt es gekommen, daß
»ich viel mehr geſagt habe, als ich eigentlich ſagen
»wollte? Hätte ich wenigſtens nicht von dem Talis¬
»man das Maul halten ſollen, den der glückſelige
»Schlingel im Leibe trägt, und der ihm ſo viel Macht
»geben kann über uns, daß wir alle nach ſeiner Pfeife
»tanzen müſſen? — Und nun ſoll ich ihm das Er¬
»eigniß ſagen, von dem das Erwachen der Kraft ſei¬
»nes Talismans abhängt! — Darf ich ihm denn
»geſtehen, daß ich es ſelbſt nicht weiß, daß alle meine
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