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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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Während er versicherte, wie sehr ihn des Herrn
Tyß Besuch ehre und erfreue, lauteten die Gedanken:
"Ich wollte, daß dich der schwarzgefiederte Satan
"zehntausend Klafter tief in den Abgrund schleudere,
"aber ich muß freundlich und unterwürfig gegen dich
"thun, da die verfluchte Constellation mich unter
"deine Herrschaft gestellt hat und mein ganzes Seyn
"in gewisser Art von dir abhängig ist. -- Doch werde
"ich dich vielleicht überlisten können, denn trotz deiner
"vornehmen Abkunft, bist du doch ein einfältiger
"Tropf. -- Du glaubst, daß die schöne Dörtje El¬
"verdink dich liebt und willst sie vielleicht gar heira¬
"then? -- Wende dich nur deshalb an mich, denn
"fällst du doch trotz der Macht, die dir innwohnt,
"ohne daß du es weißt, in meine Hand und ich werde
"alles anwenden, dich zu verderben und der Dörtje
"so wie des Meisters Floh habhaft zu werden."

Natürlicherweise richtete Peregrinus sein Betra¬
gen nach diesen Gedanken ein und hütete sich wohl
der schönen Dörtje Elverdink auch nur mit einem
Worte zu erwähnen, vielmehr gab er vor, gekommen
zu seyn, Herrn von Leuwenhöcks gesammelte natur¬
historische Merkwürdigkeiten in Augenschein zu nehmen.

Während nun Leuwenhöck die großen Schränke
öffnete, sagte Meister Floh dem Peregrinus ganz leise

Während er verſicherte, wie ſehr ihn des Herrn
Tyß Beſuch ehre und erfreue, lauteten die Gedanken:
»Ich wollte, daß dich der ſchwarzgefiederte Satan
»zehntauſend Klafter tief in den Abgrund ſchleudere,
»aber ich muß freundlich und unterwürfig gegen dich
»thun, da die verfluchte Conſtellation mich unter
»deine Herrſchaft geſtellt hat und mein ganzes Seyn
»in gewiſſer Art von dir abhängig iſt. — Doch werde
»ich dich vielleicht überliſten können, denn trotz deiner
»vornehmen Abkunft, biſt du doch ein einfältiger
»Tropf. — Du glaubſt, daß die ſchöne Dörtje El¬
»verdink dich liebt und willſt ſie vielleicht gar heira¬
»then? — Wende dich nur deshalb an mich, denn
»fällſt du doch trotz der Macht, die dir innwohnt,
»ohne daß du es weißt, in meine Hand und ich werde
»alles anwenden, dich zu verderben und der Dörtje
»ſo wie des Meiſters Floh habhaft zu werden.»

Natürlicherweiſe richtete Peregrinus ſein Betra¬
gen nach dieſen Gedanken ein und hütete ſich wohl
der ſchönen Dörtje Elverdink auch nur mit einem
Worte zu erwähnen, vielmehr gab er vor, gekommen
zu ſeyn, Herrn von Leuwenhöcks geſammelte natur¬
hiſtoriſche Merkwürdigkeiten in Augenſchein zu nehmen.

Während nun Leuwenhöck die großen Schränke
öffnete, ſagte Meiſter Floh dem Peregrinus ganz leiſe

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[189/0194] Während er verſicherte, wie ſehr ihn des Herrn Tyß Beſuch ehre und erfreue, lauteten die Gedanken: »Ich wollte, daß dich der ſchwarzgefiederte Satan »zehntauſend Klafter tief in den Abgrund ſchleudere, »aber ich muß freundlich und unterwürfig gegen dich »thun, da die verfluchte Conſtellation mich unter »deine Herrſchaft geſtellt hat und mein ganzes Seyn »in gewiſſer Art von dir abhängig iſt. — Doch werde »ich dich vielleicht überliſten können, denn trotz deiner »vornehmen Abkunft, biſt du doch ein einfältiger »Tropf. — Du glaubſt, daß die ſchöne Dörtje El¬ »verdink dich liebt und willſt ſie vielleicht gar heira¬ »then? — Wende dich nur deshalb an mich, denn »fällſt du doch trotz der Macht, die dir innwohnt, »ohne daß du es weißt, in meine Hand und ich werde »alles anwenden, dich zu verderben und der Dörtje »ſo wie des Meiſters Floh habhaft zu werden.» Natürlicherweiſe richtete Peregrinus ſein Betra¬ gen nach dieſen Gedanken ein und hütete ſich wohl der ſchönen Dörtje Elverdink auch nur mit einem Worte zu erwähnen, vielmehr gab er vor, gekommen zu ſeyn, Herrn von Leuwenhöcks geſammelte natur¬ hiſtoriſche Merkwürdigkeiten in Augenſchein zu nehmen. Während nun Leuwenhöck die großen Schränke öffnete, ſagte Meiſter Floh dem Peregrinus ganz leiſe

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/194>, abgerufen am 23.11.2024.