Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Der Wirth konnte nichts herausbringen, als ein Keinen Tropfen, unterbrach Pepusch den gut¬ Pepusch riß ein Paar Pistolen aus der Tasche, Pepusch schien gar nicht zu bemerken was um Der Wirth konnte nichts herausbringen, als ein Keinen Tropfen, unterbrach Pepuſch den gut¬ Pepuſch riß ein Paar Piſtolen aus der Taſche, Pepuſch ſchien gar nicht zu bemerken was um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0191" n="186"/> <p>Der Wirth konnte nichts herausbringen, als ein<lb/> dummes: Ey das wäre der Tauſend! Die andern bei¬<lb/> den Männer warfen ſich aber bedenkliche Blicke zu,<lb/> und einer ſprach, indem er Georgs Hand faßte, mit<lb/> zweideutigem Lächeln: Sie ſcheinen etwas in Unruhe<lb/> gerathen zu ſeyn, lieber Herr Pepuſch, wie wär' es<lb/> wenn Sie ein Gläſchen Waſſer —</p><lb/> <p>Keinen Tropfen, unterbrach Pepuſch den gut¬<lb/> gemeinten Rath, keinen Tropfen; hat man jemals<lb/> Waſſer in ſiedendes Oel gegoſſen, ohne die Wuth der<lb/> Flammen zu reizen? — In Unruhe ſey ich, meint<lb/> Ihr, gerathen? In der That, das mag der Fall<lb/> ſeyn und der Teufel ruhig bleiben, wenn er ſich, ſo<lb/> wie ich es eben gethan, mit dem Herzensfreunde her¬<lb/> umgeſchoſſen und dann ſich ſelbſt eine Kugel durch's<lb/> Gehirn gejagt! — Hier! — in Eure Hände liefere<lb/> ich die Mordwaffen, da nun alles vorbei iſt.</p><lb/> <p>Pepuſch riß ein Paar Piſtolen aus der Taſche,<lb/> der Wirth prallte zurück, die beiden Bürgersleute grif¬<lb/> fen darnach und brachen, ſo wie ſie die Mordwaffe in<lb/> Händen hatten, aus in ein unmäßiges Gelächter. —<lb/> Die Piſtolen waren von Holz, ein Kinderſpielzeug<lb/> vom Chriſtmarkt her.</p><lb/> <p>Pepuſch ſchien gar nicht zu bemerken was um<lb/> ihn her vorging; er ſaß da in tiefen Gedanken und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0191]
Der Wirth konnte nichts herausbringen, als ein
dummes: Ey das wäre der Tauſend! Die andern bei¬
den Männer warfen ſich aber bedenkliche Blicke zu,
und einer ſprach, indem er Georgs Hand faßte, mit
zweideutigem Lächeln: Sie ſcheinen etwas in Unruhe
gerathen zu ſeyn, lieber Herr Pepuſch, wie wär' es
wenn Sie ein Gläſchen Waſſer —
Keinen Tropfen, unterbrach Pepuſch den gut¬
gemeinten Rath, keinen Tropfen; hat man jemals
Waſſer in ſiedendes Oel gegoſſen, ohne die Wuth der
Flammen zu reizen? — In Unruhe ſey ich, meint
Ihr, gerathen? In der That, das mag der Fall
ſeyn und der Teufel ruhig bleiben, wenn er ſich, ſo
wie ich es eben gethan, mit dem Herzensfreunde her¬
umgeſchoſſen und dann ſich ſelbſt eine Kugel durch's
Gehirn gejagt! — Hier! — in Eure Hände liefere
ich die Mordwaffen, da nun alles vorbei iſt.
Pepuſch riß ein Paar Piſtolen aus der Taſche,
der Wirth prallte zurück, die beiden Bürgersleute grif¬
fen darnach und brachen, ſo wie ſie die Mordwaffe in
Händen hatten, aus in ein unmäßiges Gelächter. —
Die Piſtolen waren von Holz, ein Kinderſpielzeug
vom Chriſtmarkt her.
Pepuſch ſchien gar nicht zu bemerken was um
ihn her vorging; er ſaß da in tiefen Gedanken und
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