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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"So vernehmt," nahm Meister Floh wieder
das Wort, "so vernehmt denn, daß Ihr in die Ge¬
"schichte der Prinzessin Gamaheh verflochten seyd, auf
"ganz besondere Weise. Swammerdamm und Leu¬
"wenhöck, die Distel Zeherit und der Egelprinz, über¬
"dem aber noch der Genius Thetel, alle streben nach
"dem Besitz der schönen Prinzessin und ich selbst muß
"gestehen, daß leider meine alte Liebe erwacht und
"ich Thor genug seyn konnte, meine Herrschaft mit
"der holden Treulosen zu theilen. Doch Ihr, Ihr,
"Herr Peregrinus, seyd die Hauptperson, ohne Eure
"Einwilligung kann die schöne Gamaheh niemanden
"angehören. Wollt Ihr den eigentlichen tiefern Zu¬
"sammenhang der Sache, den ich selbst nicht weiß,
"erfahren, so müßt Ihr mit Leuwenhöck darüber spre¬
"chen, der alles herausgebracht hat und gewiß man¬
"ches Wort fallen lassen wird, wenn Ihr Euch die
"Mühe nehmen wollt und es versteht, ihn gehörig
"auszuforschen."

Meister Floh wollte in seiner Rede fortfahren,
als ein Mensch in voller Furie aus dem Gebüsch her¬
vor und auf den Peregrinus losstürzte.

"Ha!" schrie Georg Pepusch -- das war der
Mensch -- mit wilden Gebehrden; "ha, treuloser ver¬
"rätherischer Freund! -- Treffe ich dich? -- treffe ich

»So vernehmt,» nahm Meiſter Floh wieder
das Wort, »ſo vernehmt denn, daß Ihr in die Ge¬
»ſchichte der Prinzeſſin Gamaheh verflochten ſeyd, auf
»ganz beſondere Weiſe. Swammerdamm und Leu¬
»wenhöck, die Diſtel Zeherit und der Egelprinz, über¬
»dem aber noch der Genius Thetel, alle ſtreben nach
»dem Beſitz der ſchönen Prinzeſſin und ich ſelbſt muß
»geſtehen, daß leider meine alte Liebe erwacht und
»ich Thor genug ſeyn konnte, meine Herrſchaft mit
»der holden Treuloſen zu theilen. Doch Ihr, Ihr,
»Herr Peregrinus, ſeyd die Hauptperſon, ohne Eure
»Einwilligung kann die ſchöne Gamaheh niemanden
»angehören. Wollt Ihr den eigentlichen tiefern Zu¬
»ſammenhang der Sache, den ich ſelbſt nicht weiß,
»erfahren, ſo müßt Ihr mit Leuwenhöck darüber ſpre¬
»chen, der alles herausgebracht hat und gewiß man¬
»ches Wort fallen laſſen wird, wenn Ihr Euch die
»Mühe nehmen wollt und es verſteht, ihn gehörig
»auszuforſchen.»

Meiſter Floh wollte in ſeiner Rede fortfahren,
als ein Menſch in voller Furie aus dem Gebüſch her¬
vor und auf den Peregrinus losſtürzte.

»Ha!» ſchrie Georg Pepuſch — das war der
Menſch — mit wilden Gebehrden; »ha, treuloſer ver¬
»rätheriſcher Freund! — Treffe ich dich? — treffe ich

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[167/0172] »So vernehmt,» nahm Meiſter Floh wieder das Wort, »ſo vernehmt denn, daß Ihr in die Ge¬ »ſchichte der Prinzeſſin Gamaheh verflochten ſeyd, auf »ganz beſondere Weiſe. Swammerdamm und Leu¬ »wenhöck, die Diſtel Zeherit und der Egelprinz, über¬ »dem aber noch der Genius Thetel, alle ſtreben nach »dem Beſitz der ſchönen Prinzeſſin und ich ſelbſt muß »geſtehen, daß leider meine alte Liebe erwacht und »ich Thor genug ſeyn konnte, meine Herrſchaft mit »der holden Treuloſen zu theilen. Doch Ihr, Ihr, »Herr Peregrinus, ſeyd die Hauptperſon, ohne Eure »Einwilligung kann die ſchöne Gamaheh niemanden »angehören. Wollt Ihr den eigentlichen tiefern Zu¬ »ſammenhang der Sache, den ich ſelbſt nicht weiß, »erfahren, ſo müßt Ihr mit Leuwenhöck darüber ſpre¬ »chen, der alles herausgebracht hat und gewiß man¬ »ches Wort fallen laſſen wird, wenn Ihr Euch die »Mühe nehmen wollt und es verſteht, ihn gehörig »auszuforſchen.» Meiſter Floh wollte in ſeiner Rede fortfahren, als ein Menſch in voller Furie aus dem Gebüſch her¬ vor und auf den Peregrinus losſtürzte. »Ha!» ſchrie Georg Pepuſch — das war der Menſch — mit wilden Gebehrden; »ha, treuloſer ver¬ »rätheriſcher Freund! — Treffe ich dich? — treffe ich

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/172>, abgerufen am 23.11.2024.