"du gewiß einen Wunsch nicht zurückweisen, von des¬ "sen Erfüllung die Ruhe, ja das ganze Daseyn dei¬ "ner Geliebten abhängt." --
"Verlange," erwiederte Peregrinus, indem er die Kleine zärtlich umschlang, "verlange alles, mein "süßes Leben, alles, was du willst, dein leisester "Wunsch ist mir Gebot. Nichts in der Welt ist mir "so theuer, daß ich es nicht dir, nicht deiner Liebe "mit Freuden opfern sollte."
Weh mir, zischelte Meister Floh. Wer hätte das gedacht, daß die Treulose siegen sollte. Ich bin verloren!
"So höre denn," fuhr die Kleine fort, nach¬ dem sie die glühenden Küsse, die Peregrinus auf ihre Lippen gedrückt, feurig erwiedert hatte, "so höre denn, ich weiß, auf welche Art der" --
Die Thür sprang auf und hinein trat Herr Ge¬ orge Pepusch. "Zeherit!" schrie wie in Verzweif¬ lung die Kleine auf und sank leblos in den Sopha zurück.
Die Distel Zeherit flog aber auf die Prinzessin Gamaheh los, nahm sie in den Arm und rannte mit ihr blitzschnell von dannen.
Meister Floh war für dießmal gerettet. --
10 *
»du gewiß einen Wunſch nicht zurückweiſen, von deſ¬ »ſen Erfüllung die Ruhe, ja das ganze Daſeyn dei¬ »ner Geliebten abhängt.» —
»Verlange,» erwiederte Peregrinus, indem er die Kleine zärtlich umſchlang, »verlange alles, mein »ſüßes Leben, alles, was du willſt, dein leiſeſter »Wunſch iſt mir Gebot. Nichts in der Welt iſt mir »ſo theuer, daß ich es nicht dir, nicht deiner Liebe »mit Freuden opfern ſollte.»
Weh mir, ziſchelte Meiſter Floh. Wer hätte das gedacht, daß die Treuloſe ſiegen ſollte. Ich bin verloren!
»So höre denn,» fuhr die Kleine fort, nach¬ dem ſie die glühenden Küſſe, die Peregrinus auf ihre Lippen gedrückt, feurig erwiedert hatte, »ſo höre denn, ich weiß, auf welche Art der» —
Die Thür ſprang auf und hinein trat Herr Ge¬ orge Pepuſch. »Zeherit!» ſchrie wie in Verzweif¬ lung die Kleine auf und ſank leblos in den Sopha zurück.
Die Diſtel Zeherit flog aber auf die Prinzeſſin Gamaheh los, nahm ſie in den Arm und rannte mit ihr blitzſchnell von dannen.
Meiſter Floh war für dießmal gerettet. —
10 *
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»du gewiß einen Wunſch nicht zurückweiſen, von deſ¬
»ſen Erfüllung die Ruhe, ja das ganze Daſeyn dei¬
»ner Geliebten abhängt.» —
»Verlange,» erwiederte Peregrinus, indem er
die Kleine zärtlich umſchlang, »verlange alles, mein
»ſüßes Leben, alles, was du willſt, dein leiſeſter
»Wunſch iſt mir Gebot. Nichts in der Welt iſt mir
»ſo theuer, daß ich es nicht dir, nicht deiner Liebe
»mit Freuden opfern ſollte.»
Weh mir, ziſchelte Meiſter Floh. Wer hätte
das gedacht, daß die Treuloſe ſiegen ſollte. Ich bin
verloren!
»So höre denn,» fuhr die Kleine fort, nach¬
dem ſie die glühenden Küſſe, die Peregrinus auf ihre
Lippen gedrückt, feurig erwiedert hatte, »ſo höre
denn, ich weiß, auf welche Art der» —
Die Thür ſprang auf und hinein trat Herr Ge¬
orge Pepuſch. »Zeherit!» ſchrie wie in Verzweif¬
lung die Kleine auf und ſank leblos in den Sopha
zurück.
Die Diſtel Zeherit flog aber auf die Prinzeſſin
Gamaheh los, nahm ſie in den Arm und rannte mit
ihr blitzſchnell von dannen.
Meiſter Floh war für dießmal gerettet. —
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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/152>, abgerufen am 16.07.2024.
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