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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"dir es so lange verschwiegen, oder vielmehr ver¬
"schweigen müssen, weil ich selbst die klare Erkennt¬
"niß davon nicht hatte, aber jetzt erfahre es, daß ich
"selbst die Distel Zeherit bin, und meine Ansprüche
"auf die Hand der Tochter des würdigen Königs Se¬
"kakis, der holden, himmlischen Prinzessin Gamaheh
"durchaus nicht aufgeben will und werde. -- Ich
"habe sie gefunden, aber in demselben Augenblick er¬
faßten mich dämonische Wächter und Bürgerwachen
"und schleppten mich ins Gefängniß."

"Wie," rief Peregrinus halb erstarrt vor Er¬
staunen, "auch du, George bist verflochten in die
"seltsamste aller Geschichten?"

"Was für eine Geschichte?" fragte Pepusch.

Peregrinus nahm gar keinen Anstand, auch
seinem Freunde, wie Herrn Swammer alles zu erzäh¬
len, was sich bei dem Buchbinder Lämmerhirt und
darauf in seinem Hause begeben. Er verschwieg auch
nicht die Erscheinung des Meisters Floh, wiewohl,
man mag es wohl denken, den Besitz des geheimni߬
vollen Glases.

Georgs Augen brannten, er biß sich in die Lip¬
pen, er schlug sich vor die Stirn, er rief, als Pere¬
grinus geendet, in voller Wuth: "Die Verruchte!
"die Treulose! die Verrätherin!" -- Um in der

»dir es ſo lange verſchwiegen, oder vielmehr ver¬
»ſchweigen müſſen, weil ich ſelbſt die klare Erkennt¬
»niß davon nicht hatte, aber jetzt erfahre es, daß ich
»ſelbſt die Diſtel Zeherit bin, und meine Anſprüche
»auf die Hand der Tochter des würdigen Königs Se¬
»kakis, der holden, himmliſchen Prinzeſſin Gamaheh
»durchaus nicht aufgeben will und werde. — Ich
»habe ſie gefunden, aber in demſelben Augenblick er¬
faßten mich dämoniſche Wächter und Bürgerwachen
»und ſchleppten mich ins Gefängniß.»

»Wie,» rief Peregrinus halb erſtarrt vor Er¬
ſtaunen, »auch du, George biſt verflochten in die
»ſeltſamſte aller Geſchichten?»

»Was für eine Geſchichte?» fragte Pepuſch.

Peregrinus nahm gar keinen Anſtand, auch
ſeinem Freunde, wie Herrn Swammer alles zu erzäh¬
len, was ſich bei dem Buchbinder Lämmerhirt und
darauf in ſeinem Hauſe begeben. Er verſchwieg auch
nicht die Erſcheinung des Meiſters Floh, wiewohl,
man mag es wohl denken, den Beſitz des geheimni߬
vollen Glaſes.

Georgs Augen brannten, er biß ſich in die Lip¬
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[128/0133] »dir es ſo lange verſchwiegen, oder vielmehr ver¬ »ſchweigen müſſen, weil ich ſelbſt die klare Erkennt¬ »niß davon nicht hatte, aber jetzt erfahre es, daß ich »ſelbſt die Diſtel Zeherit bin, und meine Anſprüche »auf die Hand der Tochter des würdigen Königs Se¬ »kakis, der holden, himmliſchen Prinzeſſin Gamaheh »durchaus nicht aufgeben will und werde. — Ich »habe ſie gefunden, aber in demſelben Augenblick er¬ faßten mich dämoniſche Wächter und Bürgerwachen »und ſchleppten mich ins Gefängniß.» »Wie,» rief Peregrinus halb erſtarrt vor Er¬ ſtaunen, »auch du, George biſt verflochten in die »ſeltſamſte aller Geſchichten?» »Was für eine Geſchichte?» fragte Pepuſch. Peregrinus nahm gar keinen Anſtand, auch ſeinem Freunde, wie Herrn Swammer alles zu erzäh¬ len, was ſich bei dem Buchbinder Lämmerhirt und darauf in ſeinem Hauſe begeben. Er verſchwieg auch nicht die Erſcheinung des Meiſters Floh, wiewohl, man mag es wohl denken, den Beſitz des geheimni߬ vollen Glaſes. Georgs Augen brannten, er biß ſich in die Lip¬ pen, er ſchlug ſich vor die Stirn, er rief, als Pere¬ grinus geendet, in voller Wuth: »Die Verruchte! »die Treuloſe! die Verrätherin!» — Um in der

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/133>, abgerufen am 25.11.2024.