Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822."mir! -- Es wird darauf ankommen, ob Euer Edel¬ "Meister," antwortete Herr Peregrinus, indem 7 *
»mir! — Es wird darauf ankommen, ob Euer Edel¬ »Meiſter,» antwortete Herr Peregrinus, indem 7 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="99"/> »mir! — Es wird darauf ankommen, ob Euer Edel¬<lb/> »muth ſtark genug iſt, Eure Leidenſchaft zu beſiegen,<lb/> »ob Ihr es vorziehen werdet, Gamaheh's Wünſchen<lb/> »nachzugeben und nicht allein Euern Schützling, ſon¬<lb/> »dern das arme Völklein, welches Ihr niedriger<lb/> »Knechtſchaft entriſſen, aufs neue ins Elend zu ſtürzen,<lb/> »oder der böſen falſchen Verlockung eines verführeri¬<lb/> »ſchen Weſens zu widerſtehen und ſo mein und mei¬<lb/> »nes Volkes Glück zu begründen. — O daß Ihr mir<lb/> »das Letztere verſprechen wolltet — könntet! —»</p><lb/> <p>»Meiſter,» antwortete Herr Peregrinus, indem<lb/> er die Bettdecke vom Geſichte wegzog, »lieber Mei¬<lb/> »ſter, Ihr habt Recht, nichts iſt gefährlicher als<lb/> »die Verlockung der Weiber; ſie ſind alle falſch, bos¬<lb/> »haft, ſie ſpielen mit uns wie die Katze mit der<lb/> »Maus und für unſere zärtlichſten Bemühungen ernd¬<lb/> »ten wir nichts ein als Spott und Hohn. Deshalb<lb/> »ſtand mir auch ſonſt der kalte Todesſchweiß auf der<lb/> »Stirne, ſo wie ſich nur ein weibliches Weſen nahte<lb/> »und ich glaube ſelbſt, daß mit der ſchönen Aline oder<lb/> »wie Ihr wollt, mit der Prinzeſſin Gamaheh es eine<lb/> »beſondere Bewandniß haben muß, unerachtet ich<lb/> »Alles was Ihr mir erzählt habt, mit meinem ſchlich¬<lb/> »ten geſunden Menſchenverſtande gar nicht begreifen<lb/> »kann und es mir vielmehr zu Muthe iſt, als läge<lb/> <fw place="bottom" type="sig">7 *<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0104]
»mir! — Es wird darauf ankommen, ob Euer Edel¬
»muth ſtark genug iſt, Eure Leidenſchaft zu beſiegen,
»ob Ihr es vorziehen werdet, Gamaheh's Wünſchen
»nachzugeben und nicht allein Euern Schützling, ſon¬
»dern das arme Völklein, welches Ihr niedriger
»Knechtſchaft entriſſen, aufs neue ins Elend zu ſtürzen,
»oder der böſen falſchen Verlockung eines verführeri¬
»ſchen Weſens zu widerſtehen und ſo mein und mei¬
»nes Volkes Glück zu begründen. — O daß Ihr mir
»das Letztere verſprechen wolltet — könntet! —»
»Meiſter,» antwortete Herr Peregrinus, indem
er die Bettdecke vom Geſichte wegzog, »lieber Mei¬
»ſter, Ihr habt Recht, nichts iſt gefährlicher als
»die Verlockung der Weiber; ſie ſind alle falſch, bos¬
»haft, ſie ſpielen mit uns wie die Katze mit der
»Maus und für unſere zärtlichſten Bemühungen ernd¬
»ten wir nichts ein als Spott und Hohn. Deshalb
»ſtand mir auch ſonſt der kalte Todesſchweiß auf der
»Stirne, ſo wie ſich nur ein weibliches Weſen nahte
»und ich glaube ſelbſt, daß mit der ſchönen Aline oder
»wie Ihr wollt, mit der Prinzeſſin Gamaheh es eine
»beſondere Bewandniß haben muß, unerachtet ich
»Alles was Ihr mir erzählt habt, mit meinem ſchlich¬
»ten geſunden Menſchenverſtande gar nicht begreifen
»kann und es mir vielmehr zu Muthe iſt, als läge
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