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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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die der Wind, durch die Bäume sausend, ge¬
weckt hatte, und der meinen Athem fort¬
riß, so daß ich bald erschöpft still stehen,
ja mich an einen nahen Baum fest halten
mußte, um nicht nieder zu sinken. Doch
hin zog es mich mit unwiderstehlicher Ge¬
walt nach dem fernen Kreuz; ich nahm alle
meine Kraft zusammen und wankte weiter
fort, aber nur bis an den Moossitz dicht vor
dem Gebüsch konnte ich gelangen; alle Glie¬
der lähmte plötzlich tödliche Ermattung; wie
ein schwacher Greis, ließ ich langsam mich
nieder und in dumpfem Stöhnen suchte ich
die gepreßte Brust zu erleichtern. -- Es rausch¬
te im Gange dicht neben mir ... Aurelie!
So wie der Gedanke mich durchblitzte, stand
sie vor mir! -- Thränen inbrünstiger Weh¬
muth quollen aus den Himmels-Augen, aber
durch die Thränen funkelte ein zündender
Strahl; es war der unbeschreibliche Aus¬
druck der glühendsten Sehnsucht, der Aure¬
lien fremd schien. Aber so flammte der Lie¬

die der Wind, durch die Baͤume ſauſend, ge¬
weckt hatte, und der meinen Athem fort¬
riß, ſo daß ich bald erſchoͤpft ſtill ſtehen,
ja mich an einen nahen Baum feſt halten
mußte, um nicht nieder zu ſinken. Doch
hin zog es mich mit unwiderſtehlicher Ge¬
walt nach dem fernen Kreuz; ich nahm alle
meine Kraft zuſammen und wankte weiter
fort, aber nur bis an den Moosſitz dicht vor
dem Gebuͤſch konnte ich gelangen; alle Glie¬
der laͤhmte ploͤtzlich toͤdliche Ermattung; wie
ein ſchwacher Greis, ließ ich langſam mich
nieder und in dumpfem Stoͤhnen ſuchte ich
die gepreßte Bruſt zu erleichtern. — Es rauſch¬
te im Gange dicht neben mir ... Aurelie!
So wie der Gedanke mich durchblitzte, ſtand
ſie vor mir! — Thraͤnen inbruͤnſtiger Weh¬
muth quollen aus den Himmels-Augen, aber
durch die Thraͤnen funkelte ein zuͤndender
Strahl; es war der unbeſchreibliche Aus¬
druck der gluͤhendſten Sehnſucht, der Aure¬
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[86/0094] die der Wind, durch die Baͤume ſauſend, ge¬ weckt hatte, und der meinen Athem fort¬ riß, ſo daß ich bald erſchoͤpft ſtill ſtehen, ja mich an einen nahen Baum feſt halten mußte, um nicht nieder zu ſinken. Doch hin zog es mich mit unwiderſtehlicher Ge¬ walt nach dem fernen Kreuz; ich nahm alle meine Kraft zuſammen und wankte weiter fort, aber nur bis an den Moosſitz dicht vor dem Gebuͤſch konnte ich gelangen; alle Glie¬ der laͤhmte ploͤtzlich toͤdliche Ermattung; wie ein ſchwacher Greis, ließ ich langſam mich nieder und in dumpfem Stoͤhnen ſuchte ich die gepreßte Bruſt zu erleichtern. — Es rauſch¬ te im Gange dicht neben mir ... Aurelie! So wie der Gedanke mich durchblitzte, ſtand ſie vor mir! — Thraͤnen inbruͤnſtiger Weh¬ muth quollen aus den Himmels-Augen, aber durch die Thraͤnen funkelte ein zuͤndender Strahl; es war der unbeſchreibliche Aus¬ druck der gluͤhendſten Sehnſucht, der Aure¬ lien fremd ſchien. Aber ſo flammte der Lie¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/94>, abgerufen am 04.12.2024.