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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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mich aufs neue mit Fragen, aber nicht fähig
war ich, auch nur ein einziges Wort über
mein Leben zu sagen; alle Bilder der Ver¬
gangenheit verdunkelten sich in mir, und
nur Aureliens Lichtgestalt trat mir glänzend
entgegen. Unter dem Vorwande einer An¬
dachtsübung verließ ich die Brüder und be¬
gab mich nach der Kapelle, die an dem äu¬
ßersten Ende des weitläuftigen Klostergartens
lag. Hier wollte ich beten, aber das klein¬
ste Geräusch, das linde Säuseln des Laub¬
ganges riß mich empor aus frommer Be¬
trachtung. -- Sie ist es ... Sie kommt ...
ich werde sie wiedersehen -- so rief es in
mir, und mein Herz bebte vor Angst und
Entzücken. Es war mir, als höre ich ein
leises Gespräch. Ich raffte mich auf, ich trat
aus der Capelle, und siehe, langsamen Schrit¬
tes, nicht fern von mir, wandelten zwei Non¬
nen, in ihrer Mitte eine Novize. -- Ach es
war gewiß Aurelie -- mich überfiel ein
krampfhaftes Zittern -- mein Athem stockte --

mich aufs neue mit Fragen, aber nicht faͤhig
war ich, auch nur ein einziges Wort uͤber
mein Leben zu ſagen; alle Bilder der Ver¬
gangenheit verdunkelten ſich in mir, und
nur Aureliens Lichtgeſtalt trat mir glaͤnzend
entgegen. Unter dem Vorwande einer An¬
dachtsuͤbung verließ ich die Bruͤder und be¬
gab mich nach der Kapelle, die an dem aͤu¬
ßerſten Ende des weitlaͤuftigen Kloſtergartens
lag. Hier wollte ich beten, aber das klein¬
ſte Geraͤuſch, das linde Saͤuſeln des Laub¬
ganges riß mich empor aus frommer Be¬
trachtung. — Sie iſt es ... Sie kommt ...
ich werde ſie wiederſehen — ſo rief es in
mir, und mein Herz bebte vor Angſt und
Entzuͤcken. Es war mir, als hoͤre ich ein
leiſes Geſpraͤch. Ich raffte mich auf, ich trat
aus der Capelle, und ſiehe, langſamen Schrit¬
tes, nicht fern von mir, wandelten zwei Non¬
nen, in ihrer Mitte eine Novize. — Ach es
war gewiß Aurelie — mich uͤberfiel ein
krampfhaftes Zittern — mein Athem ſtockte —

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[338/0346] mich aufs neue mit Fragen, aber nicht faͤhig war ich, auch nur ein einziges Wort uͤber mein Leben zu ſagen; alle Bilder der Ver¬ gangenheit verdunkelten ſich in mir, und nur Aureliens Lichtgeſtalt trat mir glaͤnzend entgegen. Unter dem Vorwande einer An¬ dachtsuͤbung verließ ich die Bruͤder und be¬ gab mich nach der Kapelle, die an dem aͤu¬ ßerſten Ende des weitlaͤuftigen Kloſtergartens lag. Hier wollte ich beten, aber das klein¬ ſte Geraͤuſch, das linde Saͤuſeln des Laub¬ ganges riß mich empor aus frommer Be¬ trachtung. — Sie iſt es ... Sie kommt ... ich werde ſie wiederſehen — ſo rief es in mir, und mein Herz bebte vor Angſt und Entzuͤcken. Es war mir, als hoͤre ich ein leiſes Geſpraͤch. Ich raffte mich auf, ich trat aus der Capelle, und ſiehe, langſamen Schrit¬ tes, nicht fern von mir, wandelten zwei Non¬ nen, in ihrer Mitte eine Novize. — Ach es war gewiß Aurelie — mich uͤberfiel ein krampfhaftes Zittern — mein Athem ſtockte —

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/346>, abgerufen am 24.11.2024.