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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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kannten Medardus so fremdartig darstelle.
Er hatte Bart und Tonsur, dazu aber eine
weltliche Kleidung, die zwar ganz verdorben
und zerrissen war, der man aber noch die
ursprüngliche Zierlichkeit ansah. Er trug
seidene Strümpfe, auf einem Schuhe noch eine
goldene Schnalle, eine weiße Atlasweste ..." --
"Einen kastanienbraunen Rock von dem fein¬
sten Tuch, fiel ich ein, zierlich genähte Wä¬
sche -- einen einfachen goldenen Ring am
Finger." -- "Allerdings, sprach Leonardus er¬
staunt: aber wie kannst Du ..." -- "Ach, es war
ja der Anzug, wie ich ihn an jenem verhäng¬
nißvollen Hochzeittage trug! -- Der Dop¬
peltgänger stand mir vor Augen. -- Nein es
war nicht der wesenlose entsetzliche Teufel
des Wahnsinns, der hinter mir herrannte,
der, wie ein mich bis ins Innerste zerflei¬
schendes Unthier, aufhockte auf meinen Schul¬
tern; es war der entflohene wahnsinnige
Mönch, der mich verfolgte, der endlich, als
ich in tiefer Ohnmacht da lag, meine Klei¬

kannten Medardus ſo fremdartig darſtelle.
Er hatte Bart und Tonſur, dazu aber eine
weltliche Kleidung, die zwar ganz verdorben
und zerriſſen war, der man aber noch die
urſpruͤngliche Zierlichkeit anſah. Er trug
ſeidene Struͤmpfe, auf einem Schuhe noch eine
goldene Schnalle, eine weiße Atlasweſte ...“ —
„Einen kaſtanienbraunen Rock von dem fein¬
ſten Tuch, fiel ich ein, zierlich genaͤhte Waͤ¬
ſche — einen einfachen goldenen Ring am
Finger.“ — „Allerdings, ſprach Leonardus er¬
ſtaunt: aber wie kannſt Du ...“ — „Ach, es war
ja der Anzug, wie ich ihn an jenem verhaͤng¬
nißvollen Hochzeittage trug! — Der Dop¬
peltgaͤnger ſtand mir vor Augen. — Nein es
war nicht der weſenloſe entſetzliche Teufel
des Wahnſinns, der hinter mir herrannte,
der, wie ein mich bis ins Innerſte zerflei¬
ſchendes Unthier, aufhockte auf meinen Schul¬
tern; es war der entflohene wahnſinnige
Moͤnch, der mich verfolgte, der endlich, als
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[326/0334] kannten Medardus ſo fremdartig darſtelle. Er hatte Bart und Tonſur, dazu aber eine weltliche Kleidung, die zwar ganz verdorben und zerriſſen war, der man aber noch die urſpruͤngliche Zierlichkeit anſah. Er trug ſeidene Struͤmpfe, auf einem Schuhe noch eine goldene Schnalle, eine weiße Atlasweſte ...“ — „Einen kaſtanienbraunen Rock von dem fein¬ ſten Tuch, fiel ich ein, zierlich genaͤhte Waͤ¬ ſche — einen einfachen goldenen Ring am Finger.“ — „Allerdings, ſprach Leonardus er¬ ſtaunt: aber wie kannſt Du ...“ — „Ach, es war ja der Anzug, wie ich ihn an jenem verhaͤng¬ nißvollen Hochzeittage trug! — Der Dop¬ peltgaͤnger ſtand mir vor Augen. — Nein es war nicht der weſenloſe entſetzliche Teufel des Wahnſinns, der hinter mir herrannte, der, wie ein mich bis ins Innerſte zerflei¬ ſchendes Unthier, aufhockte auf meinen Schul¬ tern; es war der entflohene wahnſinnige Moͤnch, der mich verfolgte, der endlich, als ich in tiefer Ohnmacht da lag, meine Klei¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/334>, abgerufen am 25.11.2024.