todt -- todt für diese Welt!" Ich erkann¬ te den alten Reinhold -- eingewurzelt blieb ich stehen. -- "Aurelie todt? Nein, nein du irrst Alter, Die hat die ewige Macht beschützt vor dem Messer des frevelichen Mör¬ ders." -- So sprach ich, da fuhr der Alte wie vom Blitz getroffen zusammen, und rief laut: "Wer ist hier? -- wer ist hier? Leo¬ pold! -- Leopold!" -- Ein Knabe sprang her¬ bei; als er mich erblickte, neigte er sich tief und grüßte: Laudetur Jesus Christus! -- "In omnia saecula saeculorum" erwiederte ich, da raffte der Alte sich auf und rief noch stärker: Wer ist hier? -- wer ist hier? -- Nun sah ich, daß der Alte blind war. -- "Ein ehrwür¬ diger Herr, sprach der Knabe: ein Geistli¬ cher vom Orden der Capuziner ist hier." Da war es, als erfasse den Alten tiefes Grauen und Entsetzen, und er schrie: "Fort -- fort -- Knabe führe mich fort -- hinein -- hinein -- verschließ' die Thüren -- Peter soll Wa¬ che halten -- fort, fort, hinein." Der Alte
todt — todt fuͤr dieſe Welt!“ Ich erkann¬ te den alten Reinhold — eingewurzelt blieb ich ſtehen. — „Aurelie todt? Nein, nein du irrſt Alter, Die hat die ewige Macht beſchuͤtzt vor dem Meſſer des frevelichen Moͤr¬ ders.“ — So ſprach ich, da fuhr der Alte wie vom Blitz getroffen zuſammen, und rief laut: „Wer iſt hier? — wer iſt hier? Leo¬ pold! — Leopold!“ — Ein Knabe ſprang her¬ bei; als er mich erblickte, neigte er ſich tief und gruͤßte: Laudetur Jesus Christus! — „In omnia saecula saeculorum“ erwiederte ich, da raffte der Alte ſich auf und rief noch ſtaͤrker: Wer iſt hier? — wer iſt hier? — Nun ſah ich, daß der Alte blind war. — „Ein ehrwuͤr¬ diger Herr, ſprach der Knabe: ein Geiſtli¬ cher vom Orden der Capuziner iſt hier.“ Da war es, als erfaſſe den Alten tiefes Grauen und Entſetzen, und er ſchrie: „Fort — fort — Knabe fuͤhre mich fort — hinein — hinein — verſchließ' die Thuͤren — Peter ſoll Wa¬ che halten — fort, fort, hinein.“ Der Alte
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todt — todt fuͤr dieſe Welt!“ Ich erkann¬
te den alten Reinhold — eingewurzelt blieb
ich ſtehen. — „Aurelie todt? Nein, nein
du irrſt Alter, Die hat die ewige Macht
beſchuͤtzt vor dem Meſſer des frevelichen Moͤr¬
ders.“ — So ſprach ich, da fuhr der Alte
wie vom Blitz getroffen zuſammen, und rief
laut: „Wer iſt hier? — wer iſt hier? Leo¬
pold! — Leopold!“ — Ein Knabe ſprang her¬
bei; als er mich erblickte, neigte er ſich tief
und gruͤßte: Laudetur Jesus Christus! — „In
omnia saecula saeculorum“ erwiederte ich, da
raffte der Alte ſich auf und rief noch ſtaͤrker:
Wer iſt hier? — wer iſt hier? — Nun ſah
ich, daß der Alte blind war. — „Ein ehrwuͤr¬
diger Herr, ſprach der Knabe: ein Geiſtli¬
cher vom Orden der Capuziner iſt hier.“ Da
war es, als erfaſſe den Alten tiefes Grauen
und Entſetzen, und er ſchrie: „Fort — fort —
Knabe fuͤhre mich fort — hinein — hinein
— verſchließ' die Thuͤren — Peter ſoll Wa¬
che halten — fort, fort, hinein.“ Der Alte
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/306>, abgerufen am 24.11.2024.
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