Geistliche lächelte wohlbehaglich, indem er sprach; "Ihr seyd in Italien, mein Bruder! in Italien!" -- Meine Verwunderung wuchs bis zum höchsten Grade, ich drang in den Geistlichen, mir genau die Umstände meines Eintritts in dies Haus zu sagen, er wies mich an den Doktor. Der sagte mir endlich, daß vor drei Monaten mich ein wunderli¬ cher Mensch hergebracht und gebeten habe mich aufzunehmen; ich befände mich nem¬ lich in einem Krankenhause, das von barm¬ herzigen Brüdern verwaltet werde. So wie ich mich mehr und mehr erkräftigte, bemerk¬ te ich, daß beide, der Arzt und der Geistli¬ che, sich in mannigfache Gespräche mit mir einließen und mir vorzüglich Gelegenheit ga¬ ben, lange hintereinander zu erzählen. Mei¬ ne ausgebreiteten Kenntnisse in den verschie¬ densten Fächern des Wissens gaben mir rei¬ chen Stoff dazu, und der Arzt lag mir an, manches nieder zu schreiben, welches er dann in meiner Gegenwart las und sehr zufrieden
Geiſtliche laͤchelte wohlbehaglich, indem er ſprach; „Ihr ſeyd in Italien, mein Bruder! in Italien!“ — Meine Verwunderung wuchs bis zum hoͤchſten Grade, ich drang in den Geiſtlichen, mir genau die Umſtaͤnde meines Eintritts in dies Haus zu ſagen, er wies mich an den Doktor. Der ſagte mir endlich, daß vor drei Monaten mich ein wunderli¬ cher Menſch hergebracht und gebeten habe mich aufzunehmen; ich befaͤnde mich nem¬ lich in einem Krankenhauſe, das von barm¬ herzigen Bruͤdern verwaltet werde. So wie ich mich mehr und mehr erkraͤftigte, bemerk¬ te ich, daß beide, der Arzt und der Geiſtli¬ che, ſich in mannigfache Geſpraͤche mit mir einließen und mir vorzuͤglich Gelegenheit ga¬ ben, lange hintereinander zu erzaͤhlen. Mei¬ ne ausgebreiteten Kenntniſſe in den verſchie¬ denſten Faͤchern des Wiſſens gaben mir rei¬ chen Stoff dazu, und der Arzt lag mir an, manches nieder zu ſchreiben, welches er dann in meiner Gegenwart las und ſehr zufrieden
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Geiſtliche laͤchelte wohlbehaglich, indem er
ſprach; „Ihr ſeyd in Italien, mein Bruder!
in Italien!“ — Meine Verwunderung wuchs
bis zum hoͤchſten Grade, ich drang in den
Geiſtlichen, mir genau die Umſtaͤnde meines
Eintritts in dies Haus zu ſagen, er wies
mich an den Doktor. Der ſagte mir endlich,
daß vor drei Monaten mich ein wunderli¬
cher Menſch hergebracht und gebeten habe
mich aufzunehmen; ich befaͤnde mich nem¬
lich in einem Krankenhauſe, das von barm¬
herzigen Bruͤdern verwaltet werde. So wie
ich mich mehr und mehr erkraͤftigte, bemerk¬
te ich, daß beide, der Arzt und der Geiſtli¬
che, ſich in mannigfache Geſpraͤche mit mir
einließen und mir vorzuͤglich Gelegenheit ga¬
ben, lange hintereinander zu erzaͤhlen. Mei¬
ne ausgebreiteten Kenntniſſe in den verſchie¬
denſten Faͤchern des Wiſſens gaben mir rei¬
chen Stoff dazu, und der Arzt lag mir an,
manches nieder zu ſchreiben, welches er dann
in meiner Gegenwart las und ſehr zufrieden
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/167>, abgerufen am 04.12.2024.
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