Waffen ausgehend, bildet sich eine Kaste, die ausschließlich die andern Stände schützt, und das subordinirte Verhältniß des Beschütz¬ ten gegen den Schutzherrn erzeugt sich von selbst. Mag der Gelehrte seine Wissenschaft, der Künstler seine Kunst, der Handwerker, der Kaufmann sein Gewerbe rühmen, siehe sagt der Ritter, da kommt ein ungebehrdi¬ ger Feind, dem ihr, des Krieges unerfahrne, nicht zu widerstehen vermöget, aber ich Waffengeübter stelle mich mit meinem Schlacht¬ schwert vor euch hin, und was mein Spiel, was meine Freude ist, rettet Euer Leben, Euer Hab und Gut. -- Doch immer mehr schwindet die rohe Gewalt von der Erde, immer mehr treibt und schafft der Geist, und immer mehr enthüllt sich seine Alles überwältigende Kraft. Bald wird man gewahr, daß eine starke Faust, ein Harnisch, ein mächtig geschwun¬ genes Schwert nicht hinreichen das zu be¬ siegen, was der Geist will; selbst Krieg und Waffenübung unterwerfen sich dem geistigen
Waffen ausgehend, bildet ſich eine Kaſte, die ausſchließlich die andern Staͤnde ſchuͤtzt, und das ſubordinirte Verhaͤltniß des Beſchuͤtz¬ ten gegen den Schutzherrn erzeugt ſich von ſelbſt. Mag der Gelehrte ſeine Wiſſenſchaft, der Kuͤnſtler ſeine Kunſt, der Handwerker, der Kaufmann ſein Gewerbe ruͤhmen, ſiehe ſagt der Ritter, da kommt ein ungebehrdi¬ ger Feind, dem ihr, des Krieges unerfahrne, nicht zu widerſtehen vermoͤget, aber ich Waffengeuͤbter ſtelle mich mit meinem Schlacht¬ ſchwert vor euch hin, und was mein Spiel, was meine Freude iſt, rettet Euer Leben, Euer Hab und Gut. — Doch immer mehr ſchwindet die rohe Gewalt von der Erde, immer mehr treibt und ſchafft der Geiſt, und immer mehr enthuͤllt ſich ſeine Alles uͤberwaͤltigende Kraft. Bald wird man gewahr, daß eine ſtarke Fauſt, ein Harniſch, ein maͤchtig geſchwun¬ genes Schwert nicht hinreichen das zu be¬ ſiegen, was der Geiſt will; ſelbſt Krieg und Waffenuͤbung unterwerfen ſich dem geiſtigen
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Waffen ausgehend, bildet ſich eine Kaſte,
die ausſchließlich die andern Staͤnde ſchuͤtzt,
und das ſubordinirte Verhaͤltniß des Beſchuͤtz¬
ten gegen den Schutzherrn erzeugt ſich von
ſelbſt. Mag der Gelehrte ſeine Wiſſenſchaft,
der Kuͤnſtler ſeine Kunſt, der Handwerker,
der Kaufmann ſein Gewerbe ruͤhmen, ſiehe
ſagt der Ritter, da kommt ein ungebehrdi¬
ger Feind, dem ihr, des Krieges unerfahrne,
nicht zu widerſtehen vermoͤget, aber ich
Waffengeuͤbter ſtelle mich mit meinem Schlacht¬
ſchwert vor euch hin, und was mein Spiel,
was meine Freude iſt, rettet Euer Leben,
Euer Hab und Gut. — Doch immer mehr
ſchwindet die rohe Gewalt von der Erde, immer
mehr treibt und ſchafft der Geiſt, und immer
mehr enthuͤllt ſich ſeine Alles uͤberwaͤltigende
Kraft. Bald wird man gewahr, daß eine ſtarke
Fauſt, ein Harniſch, ein maͤchtig geſchwun¬
genes Schwert nicht hinreichen das zu be¬
ſiegen, was der Geiſt will; ſelbſt Krieg und
Waffenuͤbung unterwerfen ſich dem geiſtigen
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/115>, abgerufen am 04.12.2024.
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