aber Unrecht, da eine besondere Regsamkeit des Geistes nur ihn dazu treibt, diesem oder jenem nach erhaltenem Impuls mit besonde¬ rer Leidenschaft nachzuhängen, ohne daß dar¬ über das eben so edle vergessen, oder auch nur vernachlässigt werden sollte. Daher kommt es, daß Sie diesen Park so wohl er¬ halten sehen, daß unsere Capelle, unser Thea¬ ter fortdauernd auf alle mögliche Weise un¬ terstützt und gehoben, daß die Gemähldesamm¬ lung nach Kräften bereichert wird. Was aber den Wechsel der Unterhaltungen bei Hofe betrifft, so ist das wohl ein heitres Spiel im Leben, das jeder dem regsamen Fürsten zur Erholung vom ernsten oft mühe¬ vollen Geschäft recht herzlich gönnen mag."
Wir gingen eben bei ganz herrlichen, mit tiefem mahlerischem Sinn gruppirten Ge¬ büschen und Bäumen vorüber, ich äußerte meine Bewunderung, und mein Begleiter sagte: "alle diese Anlagen, diese Pflanzun¬ gen, diese Blumengruppen sind das Werk
der
aber Unrecht, da eine beſondere Regſamkeit des Geiſtes nur ihn dazu treibt, dieſem oder jenem nach erhaltenem Impuls mit beſonde¬ rer Leidenſchaft nachzuhaͤngen, ohne daß dar¬ uͤber das eben ſo edle vergeſſen, oder auch nur vernachlaͤſſigt werden ſollte. Daher kommt es, daß Sie dieſen Park ſo wohl er¬ halten ſehen, daß unſere Capelle, unſer Thea¬ ter fortdauernd auf alle moͤgliche Weiſe un¬ terſtuͤtzt und gehoben, daß die Gemaͤhldeſamm¬ lung nach Kraͤften bereichert wird. Was aber den Wechſel der Unterhaltungen bei Hofe betrifft, ſo iſt das wohl ein heitres Spiel im Leben, das jeder dem regſamen Fuͤrſten zur Erholung vom ernſten oft muͤhe¬ vollen Geſchaͤft recht herzlich goͤnnen mag.“
Wir gingen eben bei ganz herrlichen, mit tiefem mahleriſchem Sinn gruppirten Ge¬ buͤſchen und Baͤumen voruͤber, ich aͤußerte meine Bewunderung, und mein Begleiter ſagte: „alle dieſe Anlagen, dieſe Pflanzun¬ gen, dieſe Blumengruppen ſind das Werk
der
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[304/0320]
aber Unrecht, da eine beſondere Regſamkeit
des Geiſtes nur ihn dazu treibt, dieſem oder
jenem nach erhaltenem Impuls mit beſonde¬
rer Leidenſchaft nachzuhaͤngen, ohne daß dar¬
uͤber das eben ſo edle vergeſſen, oder auch
nur vernachlaͤſſigt werden ſollte. Daher
kommt es, daß Sie dieſen Park ſo wohl er¬
halten ſehen, daß unſere Capelle, unſer Thea¬
ter fortdauernd auf alle moͤgliche Weiſe un¬
terſtuͤtzt und gehoben, daß die Gemaͤhldeſamm¬
lung nach Kraͤften bereichert wird. Was
aber den Wechſel der Unterhaltungen bei
Hofe betrifft, ſo iſt das wohl ein heitres
Spiel im Leben, das jeder dem regſamen
Fuͤrſten zur Erholung vom ernſten oft muͤhe¬
vollen Geſchaͤft recht herzlich goͤnnen mag.“
Wir gingen eben bei ganz herrlichen,
mit tiefem mahleriſchem Sinn gruppirten Ge¬
buͤſchen und Baͤumen voruͤber, ich aͤußerte
meine Bewunderung, und mein Begleiter
ſagte: „alle dieſe Anlagen, dieſe Pflanzun¬
gen, dieſe Blumengruppen ſind das Werk
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/320>, abgerufen am 27.11.2024.
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