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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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sten, hat sich etwas von dem Pedantismus
geschlichen, der ihn bei seiner Erziehung ein¬
zwängte, und der sich jetzt in dem sklavischen
Anhängen an irgend eine Form, ausspricht.
Er schrieb und zeichnete den Baumeistern
mit ängstlicher Genauigkeit jedes Detail der
Gebäude vor, und jede geringe Abweichung,
von dem aufgestellten Muster, das er müh¬
sam aus allen nur möglichen antiquarischen
Werken herausgesucht, konnte ihn eben so
ängstigen, als wenn dieses oder jenes dem
verjüngten Maasstab, den ihm die beengten
Verhältnisse aufdrangen, sich durchaus nicht
fügen wollte. Durch eben das Anhängen
an diese oder jene Form, die er liebgewon¬
nen, leidet auch unser Theater, das von der
einmal bestimmten Manier, der sich die hete¬
rogensten Elemente fügen müssen, nicht ab¬
weicht. Der Fürst wechselt mit gewissen
Lieblingsneigungen, die aber gewiß niemals
irgend jemanden zu nahe treten. Als der
Park angelegt wurde, war er leidenschaftli¬

ſten, hat ſich etwas von dem Pedantismus
geſchlichen, der ihn bei ſeiner Erziehung ein¬
zwaͤngte, und der ſich jetzt in dem ſklaviſchen
Anhaͤngen an irgend eine Form, ausſpricht.
Er ſchrieb und zeichnete den Baumeiſtern
mit aͤngſtlicher Genauigkeit jedes Detail der
Gebaͤude vor, und jede geringe Abweichung,
von dem aufgeſtellten Muſter, das er muͤh¬
ſam aus allen nur moͤglichen antiquariſchen
Werken herausgeſucht, konnte ihn eben ſo
aͤngſtigen, als wenn dieſes oder jenes dem
verjuͤngten Maasſtab, den ihm die beengten
Verhaͤltniſſe aufdrangen, ſich durchaus nicht
fuͤgen wollte. Durch eben das Anhaͤngen
an dieſe oder jene Form, die er liebgewon¬
nen, leidet auch unſer Theater, das von der
einmal beſtimmten Manier, der ſich die hete¬
rogenſten Elemente fuͤgen muͤſſen, nicht ab¬
weicht. Der Fuͤrſt wechſelt mit gewiſſen
Lieblingsneigungen, die aber gewiß niemals
irgend jemanden zu nahe treten. Als der
Park angelegt wurde, war er leidenſchaftli¬

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[302/0318] ſten, hat ſich etwas von dem Pedantismus geſchlichen, der ihn bei ſeiner Erziehung ein¬ zwaͤngte, und der ſich jetzt in dem ſklaviſchen Anhaͤngen an irgend eine Form, ausſpricht. Er ſchrieb und zeichnete den Baumeiſtern mit aͤngſtlicher Genauigkeit jedes Detail der Gebaͤude vor, und jede geringe Abweichung, von dem aufgeſtellten Muſter, das er muͤh¬ ſam aus allen nur moͤglichen antiquariſchen Werken herausgeſucht, konnte ihn eben ſo aͤngſtigen, als wenn dieſes oder jenes dem verjuͤngten Maasſtab, den ihm die beengten Verhaͤltniſſe aufdrangen, ſich durchaus nicht fuͤgen wollte. Durch eben das Anhaͤngen an dieſe oder jene Form, die er liebgewon¬ nen, leidet auch unſer Theater, das von der einmal beſtimmten Manier, der ſich die hete¬ rogenſten Elemente fuͤgen muͤſſen, nicht ab¬ weicht. Der Fuͤrſt wechſelt mit gewiſſen Lieblingsneigungen, die aber gewiß niemals irgend jemanden zu nahe treten. Als der Park angelegt wurde, war er leidenſchaftli¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/318>, abgerufen am 27.11.2024.