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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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Ich habe alles geschaut, da zogen Sie, von
Wuth entbrannt, ein Messer, Verehrter, an
dem schon diverse Blutstropfen hingen, aber
es war ein eitles Bemühen, dem Orkus den
zuzusenden, der dem Orkus schon gehörte,
denn dieser Maler ist Ahasverus der ewige
Jude, oder Bertram de Bornis, oder Mephi¬
stopheles, oder Benvenuto Cellini, oder der
heilige Peter, kurz ein schnöder Revenant,
und durch nichts anders zu bannen, als durch
ein glühendes Lockeneisen, welches die Idee
krümmt, welche eigentlich Er ist, oder durch
schickliches Frisiren der Gedanken, die er ein¬
saugen muß, um die Idee zu nähren, mit
elektrischen Kämmen. -- Sie sehen, Verehr¬
ter! daß mir, dem Künstler und Fantasten
von Profession, dergleichen Dinge wahre
Pomade sind, welches Sprüchwort, aus mei¬
ner Kunst entnommen, weit bedeutender ist,
als man wohl glaubt, sobald nur die Po¬
made ächtes Nelkenöhl enthält." Das tolle
Geschwätz des Kleinen, der unterdessen mit

Ich habe alles geſchaut, da zogen Sie, von
Wuth entbrannt, ein Meſſer, Verehrter, an
dem ſchon diverſe Blutstropfen hingen, aber
es war ein eitles Bemuͤhen, dem Orkus den
zuzuſenden, der dem Orkus ſchon gehoͤrte,
denn dieſer Maler iſt Ahasverus der ewige
Jude, oder Bertram de Bornis, oder Mephi¬
ſtopheles, oder Benvenuto Cellini, oder der
heilige Peter, kurz ein ſchnoͤder Revenant,
und durch nichts anders zu bannen, als durch
ein gluͤhendes Lockeneiſen, welches die Idee
kruͤmmt, welche eigentlich Er iſt, oder durch
ſchickliches Friſiren der Gedanken, die er ein¬
ſaugen muß, um die Idee zu naͤhren, mit
elektriſchen Kaͤmmen. — Sie ſehen, Verehr¬
ter! daß mir, dem Kuͤnſtler und Fantaſten
von Profeſſion, dergleichen Dinge wahre
Pomade ſind, welches Spruͤchwort, aus mei¬
ner Kunſt entnommen, weit bedeutender iſt,
als man wohl glaubt, ſobald nur die Po¬
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[238/0254] Ich habe alles geſchaut, da zogen Sie, von Wuth entbrannt, ein Meſſer, Verehrter, an dem ſchon diverſe Blutstropfen hingen, aber es war ein eitles Bemuͤhen, dem Orkus den zuzuſenden, der dem Orkus ſchon gehoͤrte, denn dieſer Maler iſt Ahasverus der ewige Jude, oder Bertram de Bornis, oder Mephi¬ ſtopheles, oder Benvenuto Cellini, oder der heilige Peter, kurz ein ſchnoͤder Revenant, und durch nichts anders zu bannen, als durch ein gluͤhendes Lockeneiſen, welches die Idee kruͤmmt, welche eigentlich Er iſt, oder durch ſchickliches Friſiren der Gedanken, die er ein¬ ſaugen muß, um die Idee zu naͤhren, mit elektriſchen Kaͤmmen. — Sie ſehen, Verehr¬ ter! daß mir, dem Kuͤnſtler und Fantaſten von Profeſſion, dergleichen Dinge wahre Pomade ſind, welches Spruͤchwort, aus mei¬ ner Kunſt entnommen, weit bedeutender iſt, als man wohl glaubt, ſobald nur die Po¬ made aͤchtes Nelkenoͤhl enthaͤlt.“ Das tolle Geſchwaͤtz des Kleinen, der unterdeſſen mit

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/254>, abgerufen am 24.11.2024.