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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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ziehen, vergeblich war indessen alle Anstren¬
gung, und die Alte schrie gräßlich dazwischen.
"Blutbruder, Blutbruder, gieb mir Groschen,
gieb mir Groschen!" Da griff ich in die Ta¬
sche und warf ihr Geld in den Schooß, und
jubelnd und jauchzend sprang die Alte auf in
die Lüfte, und schrie: "seht die schönen Gro¬
schen, die mir der Blutbruder gegeben, seht
die schönen Groschen!" Aber mein Pferd wie¬
herte laut, und kourbettirte, von dem Richter
losgelassen, durch das Thor. "Nun geht es
gar schön und herrlich mit dem Reiten, gnä¬
diger Herr, nach allen Qualitäten" sagte der
Richter, und die Bauern, die mir bis vor's
Thor nachgelaufen, lachten noch einmahl über
die Maaßen, als sie mich unter den Sprün¬
gen des muntern Pferdes, so auf und nieder
fliegen sahen, und riefen: "seht doch, seht
doch, der reitet wie ein Capuziner!" --

Der ganze Vorfall im Dorfe, vorzüglich
die verhängnißvollen Worte des wahnsinni¬
gen Weibes, hatten mich nicht wenig aufge¬

ziehen, vergeblich war indeſſen alle Anſtren¬
gung, und die Alte ſchrie graͤßlich dazwiſchen.
„Blutbruder, Blutbruder, gieb mir Groſchen,
gieb mir Groſchen!“ Da griff ich in die Ta¬
ſche und warf ihr Geld in den Schooß, und
jubelnd und jauchzend ſprang die Alte auf in
die Luͤfte, und ſchrie: „ſeht die ſchoͤnen Gro¬
ſchen, die mir der Blutbruder gegeben, ſeht
die ſchoͤnen Groſchen!“ Aber mein Pferd wie¬
herte laut, und kourbettirte, von dem Richter
losgelaſſen, durch das Thor. „Nun geht es
gar ſchoͤn und herrlich mit dem Reiten, gnaͤ¬
diger Herr, nach allen Qualitaͤten“ ſagte der
Richter, und die Bauern, die mir bis vor's
Thor nachgelaufen, lachten noch einmahl uͤber
die Maaßen, als ſie mich unter den Spruͤn¬
gen des muntern Pferdes, ſo auf und nieder
fliegen ſahen, und riefen: „ſeht doch, ſeht
doch, der reitet wie ein Capuziner!“ —

Der ganze Vorfall im Dorfe, vorzuͤglich
die verhaͤngnißvollen Worte des wahnſinni¬
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[198/0214] ziehen, vergeblich war indeſſen alle Anſtren¬ gung, und die Alte ſchrie graͤßlich dazwiſchen. „Blutbruder, Blutbruder, gieb mir Groſchen, gieb mir Groſchen!“ Da griff ich in die Ta¬ ſche und warf ihr Geld in den Schooß, und jubelnd und jauchzend ſprang die Alte auf in die Luͤfte, und ſchrie: „ſeht die ſchoͤnen Gro¬ ſchen, die mir der Blutbruder gegeben, ſeht die ſchoͤnen Groſchen!“ Aber mein Pferd wie¬ herte laut, und kourbettirte, von dem Richter losgelaſſen, durch das Thor. „Nun geht es gar ſchoͤn und herrlich mit dem Reiten, gnaͤ¬ diger Herr, nach allen Qualitaͤten“ ſagte der Richter, und die Bauern, die mir bis vor's Thor nachgelaufen, lachten noch einmahl uͤber die Maaßen, als ſie mich unter den Spruͤn¬ gen des muntern Pferdes, ſo auf und nieder fliegen ſahen, und riefen: „ſeht doch, ſeht doch, der reitet wie ein Capuziner!“ — Der ganze Vorfall im Dorfe, vorzuͤglich die verhaͤngnißvollen Worte des wahnſinni¬ gen Weibes, hatten mich nicht wenig aufge¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/214>, abgerufen am 23.11.2024.