gens hütet Euch, eine Person von Stande, mit Eueren läppischen Weitläuftigkeiten, nur einen Augenblick aufzuhalten." "Hoho! rief der Dorfrichter, indem er eine große Dose hervorzog, in die, als er schnupfte, fünf Hände der hinter ihm stehenden Gerichts¬ schöppen hineingriffen, gewaltige Prisen her¬ ausholend: hoho, nur nicht so barsch, gnädig¬ ster Herr! -- Ihre Excellenz wird sich ge¬ fallen lassen müssen, Uns dem Richter Rede zu stehen, und den Paß zu zeigen, denn, nun gerade herausgesagt, hier im Gebürge giebt es seit einiger Zeit allerlei verdächtige Ge¬ stalten, die dann und wann aus dem Walde kucken, und wieder verschwinden, wie der Gott sey bei uns selbst, aber es ist verfluch¬ tes Diebs- und Raubgesindel, die den Rei¬ senden auflauern und allerlei Schaden an¬ richten durch Mord und Brand, und Ihr, mein gnädigster Herr, seht in der That so absonderlich aus, daß Ihr ganz dem Bilde ähnlich seyd, daß die hochlöbliche Landesre¬
gie¬
gens huͤtet Euch, eine Perſon von Stande, mit Eueren laͤppiſchen Weitlaͤuftigkeiten, nur einen Augenblick aufzuhalten.“ „Hoho! rief der Dorfrichter, indem er eine große Doſe hervorzog, in die, als er ſchnupfte, fuͤnf Haͤnde der hinter ihm ſtehenden Gerichts¬ ſchoͤppen hineingriffen, gewaltige Priſen her¬ ausholend: hoho, nur nicht ſo barſch, gnaͤdig¬ ſter Herr! — Ihre Excellenz wird ſich ge¬ fallen laſſen muͤſſen, Uns dem Richter Rede zu ſtehen, und den Paß zu zeigen, denn, nun gerade herausgeſagt, hier im Gebuͤrge giebt es ſeit einiger Zeit allerlei verdaͤchtige Ge¬ ſtalten, die dann und wann aus dem Walde kucken, und wieder verſchwinden, wie der Gott ſey bei uns ſelbſt, aber es iſt verfluch¬ tes Diebs- und Raubgeſindel, die den Rei¬ ſenden auflauern und allerlei Schaden an¬ richten durch Mord und Brand, und Ihr, mein gnaͤdigſter Herr, ſeht in der That ſo abſonderlich aus, daß Ihr ganz dem Bilde aͤhnlich ſeyd, daß die hochloͤbliche Landesre¬
gie¬
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0208"n="192"/>
gens huͤtet Euch, eine Perſon von Stande,<lb/>
mit Eueren laͤppiſchen Weitlaͤuftigkeiten, nur<lb/>
einen Augenblick aufzuhalten.“„Hoho! rief<lb/>
der Dorfrichter, indem er eine große Doſe<lb/>
hervorzog, in die, als er ſchnupfte, fuͤnf<lb/>
Haͤnde der hinter ihm ſtehenden Gerichts¬<lb/>ſchoͤppen hineingriffen, gewaltige Priſen her¬<lb/>
ausholend: hoho, nur nicht ſo barſch, gnaͤdig¬<lb/>ſter Herr! — Ihre Excellenz wird ſich ge¬<lb/>
fallen laſſen muͤſſen, Uns dem Richter Rede<lb/>
zu ſtehen, und den Paß zu zeigen, denn, nun<lb/>
gerade herausgeſagt, hier im Gebuͤrge giebt<lb/>
es ſeit einiger Zeit allerlei verdaͤchtige Ge¬<lb/>ſtalten, die dann und wann aus dem Walde<lb/>
kucken, und wieder verſchwinden, wie der<lb/>
Gott ſey bei uns ſelbſt, aber es iſt verfluch¬<lb/>
tes Diebs- und Raubgeſindel, die den Rei¬<lb/>ſenden auflauern und allerlei Schaden an¬<lb/>
richten durch Mord und Brand, und Ihr,<lb/>
mein gnaͤdigſter Herr, ſeht in der That ſo<lb/>
abſonderlich aus, daß Ihr ganz dem Bilde<lb/>
aͤhnlich ſeyd, daß die hochloͤbliche Landesre¬<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gie¬<lb/></fw></p></div></div></div></body></text></TEI>
[192/0208]
gens huͤtet Euch, eine Perſon von Stande,
mit Eueren laͤppiſchen Weitlaͤuftigkeiten, nur
einen Augenblick aufzuhalten.“ „Hoho! rief
der Dorfrichter, indem er eine große Doſe
hervorzog, in die, als er ſchnupfte, fuͤnf
Haͤnde der hinter ihm ſtehenden Gerichts¬
ſchoͤppen hineingriffen, gewaltige Priſen her¬
ausholend: hoho, nur nicht ſo barſch, gnaͤdig¬
ſter Herr! — Ihre Excellenz wird ſich ge¬
fallen laſſen muͤſſen, Uns dem Richter Rede
zu ſtehen, und den Paß zu zeigen, denn, nun
gerade herausgeſagt, hier im Gebuͤrge giebt
es ſeit einiger Zeit allerlei verdaͤchtige Ge¬
ſtalten, die dann und wann aus dem Walde
kucken, und wieder verſchwinden, wie der
Gott ſey bei uns ſelbſt, aber es iſt verfluch¬
tes Diebs- und Raubgeſindel, die den Rei¬
ſenden auflauern und allerlei Schaden an¬
richten durch Mord und Brand, und Ihr,
mein gnaͤdigſter Herr, ſeht in der That ſo
abſonderlich aus, daß Ihr ganz dem Bilde
aͤhnlich ſeyd, daß die hochloͤbliche Landesre¬
gie¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/208>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.