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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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ment in der Hand, vertrauend auf meine
Macht, keck hinaustreten, da keiner, von scheu¬
er Furcht ergriffen, es wagen würde, mich
aufzuhalten; jetzt war ich selbst von tödtli¬
cher Angst befangen. Endlich, endlich war
ich auf der Haupttreppe, der Tumult hatte
sich nach den Zimmern der Baronesse gezo¬
gen, es wurde ruhiger, in drei gewaltigen
Sprüngen war ich hinab, nur noch wenige
Schritte vom Portal entfernt. Da gellte ein
durchdringender Schrei durch die Gänge,
dem ähnlich, den ich in voriger Nacht ge¬
hört. -- Sie ist todt, gemordet durch das
Gift, das sie mir bereitet, sprach ich dumpf
in mich hinein. Aber nun strömte es wieder
hell aus Euphemiens Zimmern. Aurelie,
schrie angstvoll um Hülfe. Aufs neue erscholl
es gräßlich: Mord, Mord! -- Sie brachten
Hermogens Leichnam! -- "Eilt nach dem
Mörder," hört ich Reinhold rufen. Da lachte
ich grimmig auf, daß es durch den Saal,
durch die Gänge dröhnte, und rief mit schreck¬

ment in der Hand, vertrauend auf meine
Macht, keck hinaustreten, da keiner, von ſcheu¬
er Furcht ergriffen, es wagen wuͤrde, mich
aufzuhalten; jetzt war ich ſelbſt von toͤdtli¬
cher Angſt befangen. Endlich, endlich war
ich auf der Haupttreppe, der Tumult hatte
ſich nach den Zimmern der Baroneſſe gezo¬
gen, es wurde ruhiger, in drei gewaltigen
Spruͤngen war ich hinab, nur noch wenige
Schritte vom Portal entfernt. Da gellte ein
durchdringender Schrei durch die Gaͤnge,
dem aͤhnlich, den ich in voriger Nacht ge¬
hoͤrt. — Sie iſt todt, gemordet durch das
Gift, das ſie mir bereitet, ſprach ich dumpf
in mich hinein. Aber nun ſtroͤmte es wieder
hell aus Euphemiens Zimmern. Aurelie,
ſchrie angſtvoll um Huͤlfe. Aufs neue erſcholl
es graͤßlich: Mord, Mord! — Sie brachten
Hermogens Leichnam! — „Eilt nach dem
Moͤrder,“ hoͤrt ich Reinhold rufen. Da lachte
ich grimmig auf, daß es durch den Saal,
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[183/0199] ment in der Hand, vertrauend auf meine Macht, keck hinaustreten, da keiner, von ſcheu¬ er Furcht ergriffen, es wagen wuͤrde, mich aufzuhalten; jetzt war ich ſelbſt von toͤdtli¬ cher Angſt befangen. Endlich, endlich war ich auf der Haupttreppe, der Tumult hatte ſich nach den Zimmern der Baroneſſe gezo¬ gen, es wurde ruhiger, in drei gewaltigen Spruͤngen war ich hinab, nur noch wenige Schritte vom Portal entfernt. Da gellte ein durchdringender Schrei durch die Gaͤnge, dem aͤhnlich, den ich in voriger Nacht ge¬ hoͤrt. — Sie iſt todt, gemordet durch das Gift, das ſie mir bereitet, ſprach ich dumpf in mich hinein. Aber nun ſtroͤmte es wieder hell aus Euphemiens Zimmern. Aurelie, ſchrie angſtvoll um Huͤlfe. Aufs neue erſcholl es graͤßlich: Mord, Mord! — Sie brachten Hermogens Leichnam! — „Eilt nach dem Moͤrder,“ hoͤrt ich Reinhold rufen. Da lachte ich grimmig auf, daß es durch den Saal, durch die Gaͤnge droͤhnte, und rief mit ſchreck¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/199>, abgerufen am 27.11.2024.