tung, die sie mir sonst bezeigt, nachzulassen, schien es, als wenn sie, gedrückt von einem wunderbaren ahnenden Gefühl, nicht jenen gemüthlichen Ton finden konnten, der sonst unsre Unterhaltung belebte. Alles was sie mit mir sprachen, war so gezwungen, so fro¬ stig, daß ich mich ernstlich mühen mußte, von allerlei Vermuthungen ergriffen, wenigstens unbefangen zu scheinen. --
Euphemiens Blicke, die ich immer rich¬ tig zu deuten wußte, sagten mir, daß irgend Etwas vorgegangen, wovon sie sich beson¬ ders aufgeregt fühlte, doch war es den gan¬ zen Tag unmöglich, uns unbemerkt zu spre¬ chen. --
In tiefer Nacht, als Alles im Schlosse längst schlief, öffnete sich eine Tapetenthüre in meinem Zimmer, die ich selbst noch nicht bemerkt, und Euphemie trat herein, mit ei¬ nem zerstörten Wesen, wie ich sie noch niemals gesehen. "Viktorin, sprach sie: es droht uns Verrath, Hermogen, der wahnsinnige
tung, die ſie mir ſonſt bezeigt, nachzulaſſen, ſchien es, als wenn ſie, gedruͤckt von einem wunderbaren ahnenden Gefuͤhl, nicht jenen gemuͤthlichen Ton finden konnten, der ſonſt unſre Unterhaltung belebte. Alles was ſie mit mir ſprachen, war ſo gezwungen, ſo fro¬ ſtig, daß ich mich ernſtlich muͤhen mußte, von allerlei Vermuthungen ergriffen, wenigſtens unbefangen zu ſcheinen. —
Euphemiens Blicke, die ich immer rich¬ tig zu deuten wußte, ſagten mir, daß irgend Etwas vorgegangen, wovon ſie ſich beſon¬ ders aufgeregt fuͤhlte, doch war es den gan¬ zen Tag unmoͤglich, uns unbemerkt zu ſpre¬ chen. —
In tiefer Nacht, als Alles im Schloſſe laͤngſt ſchlief, oͤffnete ſich eine Tapetenthuͤre in meinem Zimmer, die ich ſelbſt noch nicht bemerkt, und Euphemie trat herein, mit ei¬ nem zerſtoͤrten Weſen, wie ich ſie noch niemals geſehen. „Viktorin, ſprach ſie: es droht uns Verrath, Hermogen, der wahnſinnige
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tung, die ſie mir ſonſt bezeigt, nachzulaſſen,
ſchien es, als wenn ſie, gedruͤckt von einem
wunderbaren ahnenden Gefuͤhl, nicht jenen
gemuͤthlichen Ton finden konnten, der ſonſt
unſre Unterhaltung belebte. Alles was ſie
mit mir ſprachen, war ſo gezwungen, ſo fro¬
ſtig, daß ich mich ernſtlich muͤhen mußte, von
allerlei Vermuthungen ergriffen, wenigſtens
unbefangen zu ſcheinen. —
Euphemiens Blicke, die ich immer rich¬
tig zu deuten wußte, ſagten mir, daß irgend
Etwas vorgegangen, wovon ſie ſich beſon¬
ders aufgeregt fuͤhlte, doch war es den gan¬
zen Tag unmoͤglich, uns unbemerkt zu ſpre¬
chen. —
In tiefer Nacht, als Alles im Schloſſe
laͤngſt ſchlief, oͤffnete ſich eine Tapetenthuͤre
in meinem Zimmer, die ich ſelbſt noch nicht
bemerkt, und Euphemie trat herein, mit ei¬
nem zerſtoͤrten Weſen, wie ich ſie noch niemals
geſehen. „Viktorin, ſprach ſie: es droht
uns Verrath, Hermogen, der wahnſinnige
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/188>, abgerufen am 27.11.2024.
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